Woher unsere Kleider kommen

Hannah hat sich vorgenommen, nur noch solche Kleidung zu kaufen, die ohne Kinderarbeit hergestellt wurde.

Wie fast alle Mädchen in meinem Alter liebe ich Shopping … Es macht einfach riesigen Spaß, auf der Suche nach dem neuen Lieblingspulli oder einem ausgefallenen Rock durch die Geschäfte zu streifen und dabei tausende toller Dinge zu entdecken! Trotzdem fällt mein Blick, bevor ich mich tatsächlich entschließe, etwas zu kaufen, immer erst aufs Etikett der Kleidungsstücke, weil ich mich frage, woher sie kommen und unter welchen Umständen sie hergestellt wurden. Welche Menschen mussten hart dafür arbeiten, dass ich mir ein hübsches neues T-Shirt kaufen kann, ohne viel Geld dafür auszugeben, und haben dafür wahrscheinlich weniger als ein Zehntel des Verkaufspreises als Lohn bekommen? Waren sie vielleicht nicht einmal älter, als ich es bin, und verbringen ihre Tage statt zur Schule zu gehen oder ihre Kindheit und Jugend zu genießen in stickigen Fabrikhallen, wo sie für Niedrigstlöhne ausgebeutet werden?

Diese Fragen lassen sich eigentlich nicht beantworten, aber es macht mich traurig, dass ich mich auf Kosten anderer mit neuen Kleidern eindecke, ohne sie mir zu stellen. Deshalb habe ich mir vorgenommen, nur noch solche Kleidung zu kaufen, die ohne Kinderarbeit hergestellt wurde! Das mag sich wie ein schwieriges Projekt anhören, weil man nur sehr schwer herausfinden kann, wie ein bestimmtes Kleidungsstück produziert wurde, aber wenn du dich gründlich informierst, kannst du einiges herausfinden, um in Zukunft nicht mehr unbewusst die Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen unterstützen zu müssen. So bietet z.B. die Website www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/firmen/firmenliste einen ausführlichen Überblick darüber, welche Firmen (nicht nur in der Kleider-, sondern auch in der Lebensmittelbranche oder in anderen Tätigkeitsfeldern) es sich in ihrer Unternehmenspolitik zum Ziel gemacht haben, gegen Kinderarbeit vorzugehen, und diese nicht zu unterstützen. Außerdem erfahren wir, welche Unternehmen beispielsweise regelmäßige Kontrollen durchführen lassen, um Kinderarbeit in den Betrieben ihrer Zulieferer zu vermeiden, oder wie einige Firmen mit bisherigen Anklagen bezüglich der Kinderarbeit umgegangen sind.

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Autorin / Autor: Hannah - Stand: 29. November 2010