Projekt „Begegnung“

millavanilla über nicht so erfreuliche Begegnungen in einem Altenheim

Ich bin für ein paar Wochen mit einer Freundin regelmäßig in ein Altenheim gegangen, um dort eine ältere Dame zu betreuen. Dieses Projekt war von der Schule aus organisiert und nannte sich "Begegnung". Es war für uns auch wirklich eine "Begegnung"... zwei Welten trafen aufeinander. Wir hatten uns auf eine gemütliche und nette Gemeinschaft eingestellt, doch dieses Bild wurde schnell getrübt. Schon beim zweiten Besuch gab es einen Zwischenfall: eine Bewohnerin vom Altenheim forderte uns (meine Freundin und mich) auf, ihre Bandagen am Fuß zu wechseln, da sie dachte, dass wir zwei Krankenschwestern seien. Wir erklärten ihr, dass wir nur zu Besuch dort seien und ihr stattdessen eine Pflegerin holen würden, die das dann erledigt. Dies sah die alte Dame aber nicht ein und wollte immer noch, dass wir diese Aufgabe übernehmen. Dann kam Gott sei Dank eine echte Krankenschwester zu der aufgebrachten Frau und entschuldigte sich bei uns.

*Irgendwie fehl am Platz*
Die beiden Frauen, die wir dann eine Zeit lang betreuten, waren sehr nett und lustig. Trotzdem bemerkte man, dass unter den Bewohnern kein Respekt herrschte und sie sich einfach grundlos beschimpften. Ich denke, dass die Menschen in diesem Altenheim einfach nicht genug Abwechslung geboten bekommen und sich deshalb andere Möglichkeiten (wie zum Beispiel das Streiten mit den anderen) suchen, um ihre Langeweile zu bekämpfen. Am Ende waren meine Freundin und ich froh, dass die Zeit dort zu Ende war, da uns die ganze Zeit ein Gefühl der Perspektivlosigkeit bedrängte, und wir das Gefühl nicht los wurden, irgendwie fehl am Platz zu sein... ja, das hört sich jetzt sehr negativ an, aber es war wirklich kein sonderlich bereicherndes Erlebnis für uns. Und mein Resultat: ich werde niemals in ein Altenheim gehen!!!

Autorin / Autor: millavanilla - Stand: 8. Oktober 2007