YEPs - Young EU Professionals

Im Rollenspiel als Angela Merkel und Nicolas Sarkozy die EU besser verstehen.

„Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium...“ – Hä? Europahymne? Hat nicht jedes Land seine eigene Hymne? Kennt man ja aus dem Sport, wozu die allerdings sonst so da ist... Und die siebenundzwanzig Mitgliedsstaaten der EU? Na bitte, wenn´s jetzt schon so viele sind, die sich da aus Brüssel irgendwelche seltsamen Normen darüber aufbrummen lassen wollen, wie krumm ihre Gurken sein dürfen... Wie, aufzählen können? Nö, wozu denn auch?

Vielleicht kommt dir die Situation bekannt vor: In der Schule wird verlangt, dass du dich mit dem Thema „Europäische Union“ auseinandersetzt – und du verstehst nur noch Bahnhof. Klar, es klingt ganz gut, dass die Länder in Europa nicht mehr untereinander Krieg führen, und die Pizza im Urlaub mit Euro zu bezahlen anstatt mit Lire ist auch ganz schön praktisch. Aber ansonsten ist doch dieses Konstrukt ganz schön schwammig. Und außerdem zum Gähnen langweilig.

*Falsch!*
Das finden jedenfalls die Jugendlichen, die sich im Netzwerk der „Young EU Professionals“, kurz YEPs, zusammengeschlossen haben. Das Programm der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die EU in die Schule zu bringen, in den Verein, in den Jugendtreff... überall dahin, wo Europas junge Bürger leben. Um dieses Vorhaben interessanter zu gestalten, greifen die YEPs neben Vorträgen und Präsentationen gern auf lebendigere Arten der Wissensvermittlung zurück – da kann es dann schon mal vorkommen, dass anhand von Zitronen die eigenen Vorurteile überdacht werden oder sich Siebtklässler im Rollenspiel in Angela Merkel und Nicolas Sarkozy verwandeln.
Natürlich sind auch die YEPs allesamt keine Lexika in Sachen Europawissen. Im Rahmen ihrer Arbeit beschäftigen sie sich mit Fakten rund um die EU; das Thema zu vermitteln, macht ihnen Spaß – aber wohl kaum einer von ihnen könnte die Liste der Mitgliedsstaaten aus dem FF herunterbeten.

Und auch, wenn das Projekt von der Europäischen Kommission unterstützt wird, von einer Indoktrinierungsmasche in Sachen EU ist es weit entfernt. Im Gegenteil, dem Netzwerk ist es ein Anliegen, auch seine eigenen Mitglieder immer wieder daran zu erinnern, dass sie über die EU zwar informieren sollen, aber keinesfalls allem, was „in Brüssel“ so beschlossen wird, völlig unkritisch gegenüberstehen müssen. Kontroverse Diskussionen sind durchaus erwünscht.

Neugierig geworden?

Hättest du auch Lust deinen Unterricht durch ein paar neue Gesichter und Methoden auflockern zu lassen? Dann nichts wie los!
Frag einfach bei einem deiner Lehrer nach, ob er sich vorstellen kann, eine solche Unterrichtseinheit über die Europäische Union in seinen Stundenplan einzubauen – vorzugsweise natürlich dann, wenn das Thema ohnehin in dem Fach gerade aktuell ist. Wenn ihr euch einig werdet, braucht ihr euch nur noch bei der Bundeszentrale für Politische Bildung zu melden und euer Interesse zu bekunden. Als Kontaktperson steht zur Verfügung:

Bundeszentrale für politische Bildung
Veranstaltungen
Svetlana Alenitskaya
Adenauerallee 86
53113 Bonn
Tel +49 (0)228 99515-509
alenitskaya@bpb.de

Autorin / Autor: pfefferminztea - Stand: 2. März 2010