Sind homogene Familien out?

mangopickle fragt sich, warum Stars Kinder aus aller Welt adoptieren.

Madonna, Angelina Jolie, Meg Ryan und etliche andere Prominente adoptieren schwarze Kinder aus den ärmsten und exotischsten Ländern dieser großen Welt. Die Stars begründen dies mit der Nächstenliebe. Klar, auf den ersten Blick geht es einem besitz- und elternlosen Marokkaner in einer großen Villa in Amerika besser. Doch schaut man genauer hin, so erkennt man, dass sich das Kind in diesem Goldkäfig nicht wohl fühlt. Die Eltern sind entweder Workaholics oder leiden an sonstigen Süchten. Sie haben nie richtig Zeit für das Kind, können ihm nicht genügend Wärme und Zuneigung schenken. Außerdem wird das adoptierte Kind nie richtig dazu gehören. Denn nur schon äußerlich sieht es nicht aus wie ein Teil der Familie. Alle haben blondes glattes Haar und eine Haut weiß wie Porzellan. Das Kind hingegen sieht aus wie ein Fremdkörper in dieser nach außen harmonischen Familie. Zudem gehört es auch nicht zur amerikanischen Gesellschaft. Das Merkmal „Sohn eines Popstars“ wird es nie loswerden. Es kann nicht in eine normale Schule gehen können, nicht eine normale Kindheit haben können. Schon mit 2 oder 3 Jahren muss es sich ablichten lassen für irgendwelche Modemagazine. Das Kind wird sich nicht im Dreck wälzen können oder ohne schlechtes Gewissen Fusßall spielen. Denn die teuren Designerklamotten dürfen nicht schmutzig werden.

Ein Kind wie jedes andere auch

In Marokko wäre dieser Junge ein Kind gewesen, wie jedes andere auch. Er hätte in den Straßen spielen können, dort in die Schule gehen oder adoptiert werden können von Marokkanern. Der Junge hätte zwar nicht die beste medizinische Versorgung oder die beste schulische Ausbildung, doch er würde dazugehören. Er wäre in einer Situation wie alle anderen auch. Das hätte ihm psychische Stärke und Halt gegeben. `

Nebst diesem Aspekt muss man berücksichtigen, dass alle die oben genannten weiblichen Stars Kinder gebären können. Also liegt der Grund, Kinder zu adoptieren, nicht in dem Wunsch, Kinder zu haben. Denn die Frauen könnten eigene Kinder haben. Doch dies würde ihnen nicht so viel Publicity bringen. Außerdem ist eine neunmonatige Schwangerschaft doch so anstrengend und geldraubend. Wir Normalsterbliche können uns das ja gar nicht vorstellen, wie viel dringend benötigtes Geld für die zehnte Villa in Miami dadurch verloren geht. Gäbe es denn da noch irgendwelche Kritikpunkte an einer Adoption? Man spart Geld, bekommt kostenlos Werbung und ganz nebenbei verbessert das doch das Image. Nun ist man bei den Fans beliebter, schließlich tut man etwas Gutes für die unterentwickelten Sahelländer.

Was geht uns das an

Nun, schön und gut, könnte man ja sagen. Die Stars sind sowieso etwas verrückt. Was geht das uns Normalverdienende was an? Ganz einfach. Die Stars sind unsere Vorbilder. Auch wenn wir es nicht wahr haben wollen. Für den größten Teil der Bevölkerung sind diese Götter, für die man alles tun würde. Um ihnen einen Schritt näher zu kommen, macht man ihnen alles nach. Man kauft sich die ähnlichen Schuhe, natürlich nicht die originalen, die man sich nicht leisten kann, sondern günstigere Imitate. Man kauft sich den ähnlichen Pullover. Man kauft sich die ähnliche Tasche. Ach ja, und man adoptiert das ähnliche Kind! Diesen Fakt kann man anhand des „Madox-Effektes“ beweisen. Kaum hat Angelina Jolie ein Kind, Madox, aus Kambodscha adoptiert, erhöhte sich die Anzahl adoptierter kambodschanischer Kinder in der Schweiz um mehr als 300 Prozent. Natürlich sind nicht alle Adoptionen solche „Schein-Adoptionen“. Doch ich frage mich, wieso adoptiert man Kinder, denen später immer vor Augen geführt wird, dass sie adoptiert sind. Wieso kann man nicht Waisenkinder adoptieren, die am ähnlichsten aussehen und die aus dem gleichen Land kommen? Muss man allen beweisen, dass man etwas „Gutes“ tut und arme, schwache Kinder aus den mittellosesten Ländern dieser Welt adoptieren? Meine Antwort: Nein.

Autorin / Autor: mangopickle, - Stand: 30. August 2010