4 Körpergefühle

Einsendung zum Schreibwettbewerb "KörperGEFÜHLE" von Juliane, 18 Jahre

Veränderungen 17.08.2013 16:26
(Inspiration: Dialog, Lied, Wise Guys)
Veränderungen gibt es immer wieder im Leben, alles, was lebt verändert sich im Laufe der Zeit, man kann diese Veränderungen nicht aufhalten, denn es geht einfach immer weiter, das Leben geht weiter. Manchmal wünscht man sich, man könnte das Leben einfach mal kurz anhalten, einfach auch die Stopptaste drücken um einen Moment festhalten zu können, um ihn später immer wieder abspielen zu können, doch das geht nicht. Veränderungen passieren schneller, als man denkt. Man kann sie nicht aufhalten, man kann sie aber beeinflussen. Auch wenn man häufig an die guten, alten Zeiten zurück denkt, ist es doch immer wichtig, nach vorne zu schauen. Häufig sagt man, damals war alles besser, klar damals, als man noch klein und unbeschwert war. Als man mit seinen besten Freundinnen noch absurde Namen für die Mitmenschen erfand und diese in Beziehung zueinander setzte. Als man noch Telefon und Klingelstreiche gespielt hat, ja damals mit 14, das war eine Zeit. Es war eine ganz besondere Zeit, wie viel Spaß man zusammen hatte und wie man sich vor den Jungs versteckt hat, weil man einfach zu feige war, den einen, den man süß fand anzusprechen. Wie man damals Tagebuch über die unnützesten Dinge geschrieben hat, unglaublich, aber wahr. Es war eine tolle Zeit, die man nie vergessen wird, diese unbeschwerten Jahre, der Beginn der Jugend. Aber manchmal ist es eben Zeit für Veränderungen, alles um einen herum verändert sich, nur man selbst bleibt immer noch gleich oder zumindest denkt man das. Und wenn man sich doch verändert, glaubt man, alle anderen sind schneller und man verpasst etwas. Aber man kann nichts verpassen. Denn das Leben ist einzigartig und jedes Leben ist unterschiedlich und jeder hat sein eigenes Schicksal in der Hand. Egal, ob die anderen schneller ihren ersten Kuss hatten, oder ob sie schneller ihren ersten Freund, ihre erste Party oder ihr erstes Mal hatten. Jeder entwickelt sich unterschiedlich schnell. Nur irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich fragt: Hey, sag mal, bist du die letzten paar Jahre einfach stehen geblieben? Was machst du noch hier? Es wird auch für dich Zeit, deinem Leben eine Grunderneuerung zu verpassen. Du brauchst dich nicht hetzen, keine Sorge, denn für eine Veränderung ist es nie zu spät, nur du musst dich ranhalten, dass du nicht den Faden verlierst, wie du dich verändern willst. Komm endlich raus, aus der schüchternen Schale, es gibt so viel zu erleben da draußen, also mach dir nicht zu viele Sorgen und fang an, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Veränderungen brauchen ihre Zeit, man darf nichts überstürzen, doch wenn man neue Aktivitäten, neue Vereine, neue Hobbys ausprobiert, merkt man schnell, wie einfach es doch ist, die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Doch an einem Punkt stockt man, da gerät oft das Ganze, neu erworbene Selbstvertrauen wieder den Bach runter, wenn es heißt den Umgang mit dem andren Geschlecht aufzuarbeiten. Wenn einem sogar die eigenen Eltern erzählen wollen, wie man Jungs anspricht und dass man doch endlich wie all seine Freundinnen einen festen Freund mit nach Hause bringen soll, kommt man sich schnell eingeengt und ins Mittelalter zurück versetzt vor. Klar meinen es die Eltern immer nur gut, doch sie merken häufig gar nicht, wie sehr sie einen durch diese versuchten Ermutigungen runterziehen und wieder an das eigentliche Problem erinnern. Die Erinnerung an das Problem ist gut, doch hat man es meistens selbst schon vorher begriffen, dass es auch in diesem Punkt Zeit wird, die Füße voreinander zu bekommen. Durch die Eingliederung in neue Aktivitäten lernt man neue Leute kennen, die einem Mut und Selbstvertrauen geben aber vor allem bringen sie einem bei, dass man ja im Grunde gar nicht so schüchtern ist, wie man sich selbst wahrnimmt. Plötzlich erkennt man, dass man eigentlich die Menschen in Grund und Boden reden könnte, wenn man denn nur wöllte und den Mut zum Anfang eines Gespräches finden kann. Man erkennt, das einen nicht nur die besten Freunde, sondern auch Fremde für seinen Humor und seine Hilfsbereitschaft schätzen. Und das ist der Punkt, an dem man auch die schwierigste Hürde mit den Jungs auf sich nehmen sollte, denn die beißen nicht und sind auch nicht giftig. Es sind auch nur Menschen, wie man selbst, die die gleichen Probleme und Sorgen um ihr Selbstvertrauen haben, wie wir alle anderen auch.



Springen, Fliegen, Fallen 14.09.2013 15:18
(Inspiration: vom Springen, Fliegen und Fallen, CD, Michael Hack)
Jeder Mensch muss sich erst überwinden, um zu springen. Man springt oft im Leben, doch es dauert meistens eine Zeit, bis man es schafft, all seinen Mut zusammen zu nehmen und den Anlauf zu wagen, denn wenn man etwas Neues beginnt, weiß man nie, was danach kommt oder wie es sich entwickelt. Im Leben muss man sich immer wieder etwas trauen, um sich weiter zu entwickeln zu können. Wenn man sich aber zum Sprung aufgerafft hat, dann fliegt man oft ins Ungewisse und verliert während dieses Höhenflugs manchmal das Ziel, weshalb man sich überhaupt zum Fliegen aufgemacht hat aus den Augen. Man denk an andere Sachen, verliert sich im Trubel des Lebens. Jeder Flug ist unterschiedlich, der eine dauert länger, der andere kürzer, je nach Ziel und Umwegen, manche Flüge ziehen sich über Jahre, da man immer wieder von der richtigen Bahn abkommt und Dinge dazwischenschiebt, die einem im Moment wichtiger erscheinen. Fliegen ist allgemein bekannt auch nicht ganz ungefährlich, aber es ist nicht schlimm, jeder fällt im Leben, ohne Ausnahme. Wichtig ist nur, das Fallen zu bemerken und das Leck wieder auszubessern, um den Flug fortsetzen zu können. Manche Flüge enden auch mit einem abrupten Aufprall am Boden. Eine solche Bruchlandung gilt als Warnung, die einen wieder wachrütteln soll. Man soll aufwachen aus all den Verschleierungen und dem Nebel, der um einen herumirrt, durch den man das Ziel gar nicht mehr sehen konnte. Kein Aufprall ist so schlimm, dass man ihn nicht wieder ausmerzen kann oder mit einem neuen, vielleicht anstrengenderen Flug überschreiben kann. Wenn man sich etwas wirklich in den Kopf gesetzt hat, dann kann man es auch schaffen. Man muss es nur versuchen und das möglichst beste geben. Auch aus Bruchlandungen oder Flügen, die sich kreuzen, wobei man sich für einen entscheiden muss, da man als Pilot nicht beide gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen fliegen kann, muss man versuchen das Beste zu machen, auch wenn einer der beiden Flüge dadurch unverhinderlich in einer Bruchlandung endet. Denn jeder einzelne Flug war definitiv den Absprung wert, auch wenn man das zum Landezeitpunkt manchmal noch nicht richtig erkennt, denn irgendwann realisiert man, dass man selbst aus dem schlechteste Flug mit der schnellsten und holprigsten Bruchlandung Erfahrungen gewonnen hat, die einen in seine eigenen Entwicklung voran bringen und zwar mindestens so weit, als dass man diesen Flug in dieser Weise nicht ein zweites Mal starten wird, bevor man nicht grünglich jedes Detail überarbeitet hat, denn wozu ist man denn von der Spezies Mensch, die die Fähigkeit besitz, aus ihren Fehlern zu lernen und den Ehrgeiz irgendwo tief in sich drinnen hat, diese so lange zu bearbeiten, bis er etwas neues, positives daraus gewonnen hat. Das wichtigste beim Fliegen ist jedoch, an sich selbst zu glauben, denn nur, wer an sich glaubt, kann überhaupt erst den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Ort zum Absprung finden. Nicht jeder Flug muss vorher im Detail durchgeplant sein, denn das Leben bietet viele unvorhersehbare Überraschungen, die man gar nicht planen kann. Der Flug entwickelt sich deshalb erst in der Luft, nur eins sollte man vorher wenigstens grob wissen und zwar den Landepunkt, auf den der Flug zusteuern soll, alles andere ergibt sich mit der Zeit von selbst, solange man sein möglichst Bestes für jeden einzelnen Flug gibt und dabei aber nie die anderen Flüge vergisst. Wenn der erste Flug einer Serie nicht so geklappt hat, wie man es wollte kann man ihn bearbeiten und fliegt so mit der Zeit in jede Richtung immer weiter, bis man das Endziel erreicht hat.



Individualität 14.09.2013 23:16
Sei mit dir selbst zufrieden, dann sind es die anderen auch. Klingt so einfach, ist es nur leider nicht. Nur sollte man bedenken, was geht einem vor, das eigene Wohlbefinden, oder die Zufriedenheit der anderen? Wenn man sich immer nur versucht, nach anderen zu richten, vergisst man darüber irgendwann sich selbst. Man kleidet sich der Mode nach, man tut und sagt nur noch die Sachen, die angesagt sind und wird somit immer mehr, ohne es zu merken zu einem Roboter der Gesellschaft. Wenn man aber in einer ruhigen Minute darüber nachdenkt, fällt einem plötzlich auf, dass die neuen Klamotten, die zurzeit in Mode sind, total affig aussehen, nur weil irgendein Modeschöpfer beschlossen hat, wie die nächste Herbstkollektion aussehen soll, kleiden sich alle danach und halten sich daran, und realisieren dabei gar nicht, wie schräg sie damit aussehen, sondern kritisieren diejenigen, die der Roboterfalle entkommen sind und ihren eigenen Stil gefunden haben. Dabei ist es wichtig, seine eigene Richtung zu finden und sich so zu mögen, wie man ist. Menschen, die die Dinge tragen, die ihnen wirklich gefallen, sind im allgemeinen viel fröhlicher und haben viel mehr Spaß am Leben, da sie sich nicht nach der Masse richten und alle paar Stunden darüber nachdenken, ob ihr neues Outfit denn auch noch gut aussieht und ob es demjenigen, dem man gerade begegnet gefällt oder nicht, oder ob man schon wieder aus der Mode ist. Jeder muss seine eigene Richtung finden, wenn einem eben die momentane Mode gefällt, dann sollte man sie tragen und zwar auch noch, wenn sie nicht mehr ganz der neueste Schrei ist. Jemand, der mit sich und seinem Aussehen zufrieden ist hat von vorneherein eine ganz andere Ausstrahlung. Wenn jemand nicht der Typ für Schminke ist, dann sollte er sich auch nicht kiloweise welche ins Gesicht schmieren, nur um in der Masse mit zu schwimmen. Nicht jedem Mädchen steht das gleiche Makeup und es gibt durchaus auch Jungs, die Mädels ohne Schminke hübscher finden. Da jeder anders ist, hat jeder andere Vorlieben aber das wichtigste ist, man muss mit sich selbst zufrieden sein und wenn man eben mit seinem eigenen Körper nicht zufrieden ist, dann muss man etwas dafür tun, damit er so wird, dass man zufriedener wird, niemals darf man dabei aber dem allgemeinen Schlankheitswahn verfallen, der auch nur eine weitere Modeerscheinung ist. In manchen Jahrhunderten war es modern, korpulent zu sein und wer nicht genug auf den Rippen hatte, wurde aus der Gesellschaft ausgeschlossen, heute ist es umgekehrt, wer auch nur das kleinste Gramm zu viel hat, wird verachtet, was völliger Schwachsinn ist, denn wer entscheidet denn schon, wie der perfekte Mensch auszusehen hat? Wer sagt uns, dass nur schlanke, wie Barbiepuppen aussehende Mädchen attraktiv wirken? Wer nimmt sich das Recht uns zu sagen, wie wir auszusehen haben? Im Grunde niemand außer wir selbst, Modemagazine und Medien versuchen uns in unserer Entscheidung immer wieder zu beeinflussen, aber die letztendliche Wahl trifft jeder für sich selbst. Jeder muss sich mit seinem Körper arrangieren, und mit ihm und all seinen Fehlern leben, so wie er ist. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Stars, die auf all den Galen in für sie speziell vorgefertigten Kleidern auftreten, die ihren individuellen Stil ausdrücken, wofür sie zum Dank von all den Klatsch und Tratsch Magazinen auseinander genommen werden, wo auf ihrer neuen Frisur, ihrer Jacke oder ihrem Pickel herumgehackt wird. Nur eins haben die Star den meisten Menschen voraus, es interessiert sie nicht, was die Magazine über sie schreiben oder was andere von ihnen denken, denn sie wissen, dass ihnen ihre Kleider und ihr Körper gefallen und es Leute gibt, die hinter ihnen stehen. So hat jeder Mensch andere Leute, die hinter ihm stehen und ihn so mögen, wie er ist, unter der Voraussetzung, dass er sich selbst so mag, wie er ist, denn dann strahlt er Selbstbewusstsein aus. Und dieses Selbstbewusstsein ist es, was die meisten ärgert, die in der allgemeinen Masse mitschwimmen und sich der Mode anpassen, denn jeder von ihnen beneidet insgeheim diejenigen, die individuell sind und sich selbst mögen, da sie selbst oft zu feige dazu sind, anders zu sein und dies zu zeigen.




Höhen und Tiefen 04.11.2013 21:02
(Inspiration: side effects, Kurzfilm, You Tube)
Man kann nicht immer gut drauf sein, jeder hat mal einen schlechten Tag. Jeder darf Tage haben, an denen er zu nichts in der Lage ist, an denen er einfach nur traurig und deprimiert den ganzen Tag in eine Ecke schauen könnte oder an denen er innerlich alles um sich herum kurz und klein schlagen könnte. Man darf bei all dem Trübsal blasen aber nicht vergessen, dass es nie einen Punkt geben darf, an dem man sich etwas antun würde, nur weil etwas im Leben nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat. Das Leben selber besteht aus Höhen und Tiefen, die man zwar immer wieder versucht selbst zu beeinflussen, doch manchmal gibt es eben ein Tief, aus dem man alleine nicht wieder heraus kommt. Egal, was einen in diese niedergeschlagene Phase gebracht hat, man muss irgendwo den Punkt finden, an dem man sich sagt: Schluss mit allem, ich will das nicht mehr, ich will das wieder in den Griff bekommen! Denn wenn man an dem Punkt, an dem man glaubt am tiefsten gefallen zu sein aufgibt, gibt man im Grunde sich selber auf. Wer sich einmal selbst aufgegeben hat und nicht mehr an sich glaubt, findet nie wieder zu sich zurück, denn er hat das Vertrauen in sich verloren, er hat vergessen, zu was er alles in der Lage war und aus welchen Situationen er sich schon wieder rausgearbeitet hat, er hat vergessen, was er kann und gibt sich nur noch schlechten Gedanken hin. Wer in einer schwierigen, aussichtslos erscheinenden Situation steckt darf nie aufhören, an sich selbst zu glauben. Es gibt Situationen, aus denen kommt man nicht alleine wieder raus, dass muss auch der selbstsicherste Mensch erkennen, doch es ist nicht schlimm, andere Menschen um Hilfe zu fragen, denn auch diese stecken irgendwann in einer Situation, aus der sie nicht alleine wieder raus kommen können und die Hilfe anderer benötigen. Jeder hat jemanden, den er in einer schwierigen Situation, in einer Krise um Rat und Hilfe bitten kann, sei es die Familie, gute Freunde oder eine anonyme Beratungsstelle. Kein Mensch kann sich also mit der Entschuldigung, er habe niemanden, der ihm helfe und keiner möge ihn oder stehe zu ihm, selbst aufgeben, denn es gibt immer jemanden, der einem helfen will und kann, wenn man nur die gegebene Hilfe annimmt. Um aus der Krise wieder raus zu kommen bedarf es aber nicht nur der Fremdhilfe, das Wichtigste, um die Situation und sein Leben wieder in den Griff zu bekommen ist das Selbstvertrauen und der eigene Wille, die Situation mit Mut anzugehen, solange, bis man sie wieder unter Kontrolle hat. Denn jeder Mensch hat Menschen, die an ihn glauben, egal in was für einen Mist er sich hinein manövriert hat, doch sie können nur so lang an ihn glauben, wie er an sich selbst glaubt. Es erfordert viel Kraft und Mut, doch auch wenn es beim ersten Wiederaufbauversuch nicht funktioniert, darf man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, sondern muss es immer wieder versuchen vielleicht die Taktik ein wenig ändern und bereit sein, fremde Hilfe anzunehmen. Der Spruch es gibt für jedes Problem auch eine Lösung hat etwas Wahres an sich, auch wenn die Lösungsmöglichkeiten nicht immer den Wunschvorstellungen entsprechen, so muss man doch immer versuchen, das Beste daraus zu machen.

Autorin / Autor: Juliane, 18 Jahre