Das Lächeln einer Sonnenblumentänzerin

Einsendung zum Schreibwettbewerb "KörperGEFÜHLE" von Lisa, 17 Jahre

Es ist, als würde ich einen Marathon laufen und immer bleibt jemand stehen, angekommen und dem Boden geerdet und gefestigt. Es werden immer weniger. Schließlich packt mich dieses durchströmende Gefühl hilflos alleine zu laufen. Doch bin ich mir sicher, nicht komplett alleine zu wandern und dies nicht nur mit Schmerz und tief scheinend verwurzelter Angst, sondern auch mit Hoffnung und meinem Vertrauen in dieses Leben, die mich tragen, halten und umfassen.
Ich hab Angst. Angst durch die ganze kranke Angst meine jedem Menschen gegebende normale Angst zu verlieren. Dann habe ich Angst, keine Angst mehr vor realen Gefahren in mir zu tragen. Ist das nicht furchtbar angsteinflössend?...
Angst ist dunkel und so kalt. Doch auch die Vögel finden alljährlich ihren Weg in den Süden, in die Wärme.
Wie leb ich, wenn ich mich nicht dieser normalen außengeprägten Normalität gewachsen fühle?
Wenn Gefühle und Wahrnehmungen sich so massiv verschieben bis das eigene Spiegelbild so drastisch anders scheint, als andere es sehen. Leben ohne so zu leben. Zu tief, zu viel zu fühlen. Lernen wieder zu essen, zu genießen. Die Knochen aus der Haut berachtend sich in einem Kreis drehen und doch die wärmenden Sommerstrahlen und das Flüstern des Windes zu spüren. Immer wieder aufstehen, mit dem Kopf auf Asphalt schlagen und doch lächelnd durch die Dunkelheit wandern. Sehr tief zu tauchen und die Faszination der unbekannten Fremde zuzulassen. Still weiter zu kämpfen und daran glauben, zu wissen zu existieren.
Das Gefühl zu besitzen durchdringbar zu sein, sich fremd, fern und leer. Eine Fliege im Spinnennetz und doch lachend vor jeder Sackgasse.
Für das Leben. Um zu leben. Für jedes zauberschöne Wunder und für die Schönheit, die in jedem Herzen sich ein zuhause tanzt!

Autorin / Autor: Lisa, 17 Jahre