Frauenquote - diskriminierend oder eine echte Chance?

Zurzeit sind sie noch relativ selten – Frauen als Cheffinnen großer Unternehmen, im Vorstand oder Aufsichtsrat. In der deutschen Wirtschaft sind Frauen mit gerade einmal 6,5% in Führungspositionen selten vertreten.

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Das jedoch soll sich ändern – nicht nur, dass weibliche Chefs jetzt im neuen Duden als „Aufsichtsrätinnen“ und „Vorständinnen“ gewürdigt werden – es sollen mehr Frauen in Führungspositionen vertreten sein, meinen vor allem viele Frauen. Dieses Ziel soll mithilfe einer gesetzlich vorgeschriebenen „Frauenquote“ erreicht werden, dem jedoch stehen viele auch kritisch gegenüber, diese meinen zum Beispiel, die Frauenquote ist diskriminierend - „Ohne die Frauenquote würden es nur wenige Frauen in Spitzenpositionen schaffen.“, viele denken auch, dass der Staat sich nicht ständig einmischen soll oder die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen auf dem internationalen Markt durch die Frauenquote sinken würde und außerdem gehören die Unternehmen ja auch ihren Besitzern (die entscheiden sollten, wenn sie wann, wo und auf welcher Position beschäftigen wollen) und nicht dem Staat.

Die Befürworter der Frauenquote wiederum meinen, dass Frauen in Unternehmen seltener Chefpositionen bekommen als Männer, ohne dass es dafür wirklich gute Grunde gibt. Dazu ein Beispiel aus der Kindernachrichtensendung „logo!“: 4 Studenten (3 Frauen und 1 Mann) haben gerade alle einen guten Universitätsabschluss gemacht und fangen in derselben Firma, in dergleichen Position an. Sie wollen alle Chef werden. Einige Jahre später wird tatsächlich ein neuer Chef gesucht, weil der alte Chef in Rente gehen will. Frau A wird nicht Chef, weil sie ein Baby bekommen hat und danach ein Jahr zu Hause geblieben ist. Dadurch hat sie weniger Arbeitserfahrung als die anderen und wird somit nicht Chefin. Frau B ist ganz zufrieden mit ihrem Job und hat gesehen, wie stressig der Chefjob ist. Nun weiß sie nicht, ob sie wirklich Chefin werden möchte, denn ihr wurde von ihren Eltern ja oft erzählt, dass es der Job von Frauen ist, sich um Kinder und Haushalt zu kümmern, dazu passt ein stressiger Fulltimejob nicht. Frau C hingegen möchte unbedingt Chefin werden, sie hat ihre Stärken schon oft durch qualifizierten Arbeitsergebnisse bewiesen, allerdings denkt der derzeitige Chef, dass sie eine Frau ist, wenn sie schwanger wird und ein Baby bekommt würde sie für lange Zeit ausfallen. Das wäre nicht gut für die Firma, außerdem waren in diesem Unternehmen immer nur Männer Chef – Warum sollte sich das ändern? So wird also der Mann Chef, was ziemlich ungerecht ist.

Ich denke, dass Frauen leider oft unterschätzt werden und dadurch leider nicht so einen guten Job bekommen, das könnte die Frauenquote vielleicht ändern. Später möchte ich auch einmal einen guten Job haben und wenn mir die Frauenquote dabei helfen würde, hätte ich nichts dagegen einzuwenden, allerdings möchte ich meinen Job dann auch nicht nur bekommen, weil das Unternehmen bei dem ich arbeite noch eine Frau brauchte um die Quote zu erreichen.

Autorin / Autor: flowervi - Stand: 22. April 2013