Brücke zweier Welten

Beitrag zum Lyrik-Wettbewerb Connected von R. Lune, 17 Jahre

In einer Stadt, so groß und weit,
leben Arm und Reich, ganz nah vereint.
Am Rande der Stadt, wo Neonlicht brennt,
lebt einer, der mehr sieht als man kennt.
Er sieht nachts oft die Laternen glüh’n,
der junge Bursche ist ganz kühn.

Ein anderes Kind, in einem andern’ Land,
wünscht sich Segen von Gottes Hand.
Es fließt kein Wasser mehr, die Nahrung wird rar,
Schulen sind nicht vorhanden, ja, es ist wahr.

Eines Nachts wünscht der eine so sehr,
die Welt soll gerecht sein und fair.

So kommt ihm im Traum eine Brücke,
Sie führt über Laternen und Balken ganz sacht,
bis er das andere Kind in Gedanken entfacht.
Er sieht zum andern Kind, merkt hier weht ein anderer Wind.
„Du siehst mein Leben, ich seh‘ auch deins, uns trennt nur ein Ozean, sonst ist alles eins!“

Als der eine erwacht, wird ihm klar:
Wohlstand allein bringt stets Gefahr.

Er trägt den Glanz, doch es ist wie eine Last,
wenn jeder seine Mitmenschen verpasst.

Das Leben verwebt uns, wir sind nicht allein,
im Teilen erwacht wahre Stärke und Sein.
Wer gibt, der erfährt, was im Innern noch thront:
dass Liebe viel mehr als der Reichtum belohnt.

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