Der Preis meines Lebensstils
Beitrag zum Lyrik-Wettbewerb Connected von Lisa M.
Uns verbindet das, was wir nicht haben
Das Leben der Anderen.
Hungrig, gierig, lechzend
wollen wir, was sie haben.
Wer bin ich?
Ich weiß es nicht.
Beneide ich Arm oder Reich?
Vorzüge haben sie so gleich.
Reich, doch unglücklich.
Arm, doch glücklich.
So heißt es doch.
Die einen: selbstsüchtig.
Die anderen: nachtragend.
Ich will keines sein.
Doch alles hängt voneinander ab.
Du bist dort und ich bin hier.
Ich brauche dich,
obwohl ich dich nie kennengelernt habe.
Wie erschreckend.
Ich habe Besitz
hergestellt von Händen, die ich nie berühren werde,
täglich Schreckliches erleben,
um meinen Lebensstil zu ermöglichen.
Und doch
hinterfrage ich nicht.
Nicht, weil ich nicht könnte,
ich will nicht.
Es macht alles so einfach.
Ich bin ein Heuchler.
Und du bist es auch.
Was für eine Koketterie wir uns doch alle zeigen.
Wollen nur die schönen Seiten zeigen.
Doch das Leben ist durchzogen von trauriger Stille,
verschwimmend im Wohlstand,
den wir alle suchen.
Von welchem Wohlstand sprechen wir überhaupt?
Dem des Materialismus, des Geldes?
Oder doch eher
dem der Emotionen,
dem des Lebens,
dem Menschsein?
Welchen Wohlstand suchen wir?
Und ist es der,
den wir wirklich brauchen?
Wer ist am Ende arm,
und wer ist reich?
Niemand weiß es.
Die Welt schaut uns an.
Schaut wieder weg.
Schaut erneut hin
und sagt:
Was für erbärmliche Wesen wir doch sind.
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