Ein seltsamer Traum

Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet

E-Mail:

Absender: Jm@xxxzzzzxy.de
Empfänger:LP@xxxzzzzzxy.de
Betreff: Traum


Hi Lena!

Ich schreibe dir diese E-Mail, weil ich dir eine komische Geschichte erzählen muss.
Du weißt ja sicher, dass ich im Urlaub war. Da gab es viele Zimmer und viele Türen. In meinem war auch eine, die in den großen Garten führte.
Sie war aus Holz und hatte einen goldenen Griff.
Von eben dieser Tür habe ich geträumt:

Es war heiß in meinem Zimmer. Sehr heiß, glühend heiß. Kaum auszuhalten!
Obwohl ich mich kaum bewegte, lief mir der Schweiß von der Stirn.
Mein Mund war so trocken. Doch in meinem Zimmer war kein einziger Tropfen Wasser. Da hörte ich ein Plätschern. Ich versuchte angestrengt zu hören, aus welcher Richtung es kam. Nach einer Weile beschloss ich, dass es hinter der Holztür sein müsse. Ich trat näher und tatsächlich, das Plätschern wurde lauter und lauter. Die Tür war angelehnt und so konnte ich durch den kleinen Spalt sehen, was dahinter war. Und das hat mich echt fast umgehauen! Tausende von kleinen und großen Brunnen, von denen das klare Wasser bei jedem besser schmecken sollte. Eiskalt, wie es meinen Mund erfrischen würde. Herrlich!
Jetzt musste ich nur noch durch die Tür und dann konnte ich so viel trinken, wie ich wollte.
Doch so einfach war das nicht, denn so sehr ich es auch wollte, ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Irgendetwas in mir sagte, dass ich es nie schaffen würde. Was sollte ich tun? Lange würde ich es nicht in der Hitze aushalten. Da kam mir eine Idee: Ich tastete mich vorsichtig mit der Hand an der Tür entlang, bis ich den Griff unter meiner schwitzenden Hand spürte. Und plötzlich schaffe ich es auch, meinen Blick wieder abzuwenden.
Ich drückte mit meiner Hand dagegen, doch ich bekam die Tür nicht auf.
Ratlos drückte ich fester und fester. Doch nichts tat sich. Am Ende meiner Kräfte sank ich zu Boden. Mein Blick fiel wieder auf den Spalt und da wurde mir klar, dass ich nicht gegen die Tür drücken, sondern an ihr ziehen musste.
Mit meiner letzten Kraft richtete ich mich auf und -tatsächlich- sie ging auf!

Ich ging in die `Brunnenwelt´ und trank gierig das gute Wasser, es war eiskalt und total erfrischend. Sofort spürte ich, wie neue Kraft in mich floss, so wie das klare Wasser der Brunnen.
Kurze Zeit später lief ich zwischen tausenden von Brunnen umher, große und kleine, ein leises, sanftes Plätschern um mich.

Im Nachhinein wundere ich mich, warum ich nicht bemerkt habe, dass die Tür in die andere Richtung geöffnet werden musste. Im Traum sind ja scheinbar die kleinen Aufgaben die schwersten!
Ich finde es komisch, dass man dann manchmal so dumm sein kann!

Viele Grüße! Deine Jessi


ANTWORT:

Du hast Recht! Ich hatte auch mal so einen Traum, in dem ich total dumm war!
Es war doch sicher ein komisches Gefühl, kurz vor dem Austrocknen zu sein!
Dafür muss es aber umso schöner gewesen sein, endlich etwas zu trinken!
Na ja! Jetzt muss ich aber echt ins Bett!
Vielleicht träume ich ja auch von der `angelehnten Tür´!

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Autorin / Autor: Adriana, 12 Jahre - Stand: 15. Juni 2010