3. Teil: Problemfälle

Die Chemie stimmt nicht, das Wetter ist schlecht, die Haare sitzen nicht - manchmal klappt das Gespräch mit einem Menschen einfach nicht.

Was kann schief laufen?

Auch ein Interview kann schief laufen, z.B. wenn die Interviewpartnerin nicht "mit spielt". Was passieren kann und wie ihr darauf reagieren könnt, haben wir zusammengestellt:

  • *Die Verschlossene*
    Die Antworten fallen sehr knapp aus. Dann ist Nachhaken angesagt wie z.B. "Könnten Sie das genauer erklären?" oder "Wie meinen Sie das?".
  • *Die Vielrednerin*
    Es gibt Leute, die hören sich gerne reden und finden kein Ende. Unterbrecht in einem solchen Fall mit "Vielleicht könnten Sie noch einmal auf meine Frage zurückkommen" oder "Sie haben noch nicht auf meine Frage geantwortet". Auch gut: hier geschlossene Fragen stellen!
  • *Die Ausweichlerin*
    Auch hier gilt: zur Frage zurückführen und diese noch einmal wiederholen. Geht die Interviewpartnerin den Fragen aus dem Weg, dann seid hartnäckig und bohrt: "Wie meinen Sie das?", "Könnten Sie das genauer erklären?", "Haben Sie ein Beispiel dafür?".
  • *Die Superzicke*
    Einem Star mag man Allüren verzeihen, einer Nobody nicht! Dennoch: freundlich bleiben und etwas Nettes sagen wie "Ihr letzter Film kam bei den Leuten gut an".
  • *Die Schreihälsin*
    Manche Menschen missbrauchen ein Interview als eine politische Veranstaltung. Statt Antworten bekommt ihr Parolen. Lasst euch nicht darauf ein, sonst habt ihr statt eines Interviews ein Streitgespräch. Besser ist: nachfragen nach dem Motto „Hab ich Sie da richtig verstanden?“ oder „Wie meinen Sie das denn jetzt?“.
  • *Die Selbstdarstellerin*
    Auch wenn ihr mit Berühmtheiten sprecht: ihr führt das Interview, ihr stellt die Fragen und bestimmt damit das Thema, ihr haltet das Mikro und ihr leitet das Gespräch. Lasst euch nicht in eine Statistenrolle drängen!
  • *Die Perfektionistin*
    Ihr schickt das verschriftlichte Interview an die Interviewpartnerin und bekommt einen ganz anderen Text zurück. Solche Änderungswünsche könnt ihr ignorieren - mit einem freundlichen Verweis darauf, dass das so nicht gesagt wurde. Kleine Änderungswünsche solltet ihr dagegen akzeptieren.
Autorin / Autor: Natascha Bleckmann - Stand: 5. Dezember 2002