Wie wirken sich Verpackungen auf das Klima aus?

Unterrichtsmodul zum Zusammenhang zwischen Verpackungen und Klima (ab 9. Klasse)

  • Thema
    Klimarelevanz von Verpackungen, Umweltaspekte im Lebenszyklus von Verpackungen
  • Ziel
    Zusammenhang von Verpackungen und Klimawandel kennenlernen
  • Zeitbedarf
    Schritt 1-3: ca. 45 Minuten
    Schritt 4: je nach Intensität 1 oder mehrere Schulstunden
  • Methode
    Gruppenarbeit, Diskussion
  • Material
    Alu-Getränkedose, Konservendose (Weißblech), Einwegglas, Glas-Mehrwegflasche, PET-Mehrwegflasche, PET-Einwegflasche, Papierverpackungen oder Fotos von diesen Materialien

Ablauf

*Schritt 1*: Kurzes Brainstorming im Plenum: Was meint ihr, warum wirken sich Verpackungen auf das Klima aus?

*Schritt 2*: Gruppenarbeit: Welche Umweltaspekte im Lebenszyklus der hier gezeigten Verpackungen spielen dabei eine Rolle? Schreibt die Aspekte auf und diskutiert sie. Was wirkt sich besonders nachteilig aufs Klima aus? Denkt dabei an alle Schritte im Lebenszyklus der Materialien: also Herstellung, Gebrauchsphase und Entsorgung/Recycling.

Hinweis: einige Aspekte zu den Umweltauswirkungen der Verpackungsmaterialien sind in den Steckbriefen zu den Materialien zu finden (siehe auch vorheriges Modul: Woraus besteht diese Verpackung?)

*Schritt 3*: Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt und diskutiert. Welche Alternativen zu diesen Verpackungen kennt ihr?

*Schritt 4*: Wie kann man Veröffentlichungen zur Klimaauswirkung von Verpackungen einordnen (siehe Hintergrundinformationen)?

Die Schüler_innen sollen sich in Gruppen verschiedene Veröffentlichungen anschauen und in der Gruppe folgende Fragen beantworten: Welche Aspekte werden betrachtet? Welche Parameter liegen der Veröffentlichung zugrunde? Fehlen wichtige Aspekte/Parameter? Einschätzung seitens der Schüler_innen: Wie aussagekräftig ist die Veröffentlichung insgesamt?

Die Gruppen stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Die Ergebnisse werden diskutiert. Besprechen: Wie geht man mit widersprüchlichen Aussagen um?

Hintergrundinformationen

Eine wichtige Mess- und Vergleichsgröße für die Klimarelevanz ist die Emission von Kohlendioxid.
Kohlendioxid ist für mehr als die Hälfte des vom Menschen verursachten Treibhauseffekts verantwortlich. Bis heute
gelangten durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas in Kraftwerken, Heizungen, Autos und Flugzeugen über 1100
Milliarden Tonnen CO₂ zusätzlich in die Atmosphäre, weitere Milliarden Tonnen werden durch Brandrodungen in Gebieten
freigesetzt, die dann für Rinderzucht, Sojaanbau oder Grundstücksspekulationen genutzt werden. Ozeane und Wälder
nehmen einen Teil des zusätzlichen Kohlendioxids auf, sie sind sogenannte Senken. Der Kohlendioxidanteil in der Atmo sphäre ist von Beginn der Industrialisierung bis Mitte 2021 von 280 ppm auf über 416 ppm gestiegen (Teilchen pro eine
Million Teilchen, englisch parts per million = ppm)(Text: Website Greenpeace)

Verpackungen führen wie viele andere hergestellte Güter ebenfalls zu Emissionen von CO₂. Die Rohstoffe für Kunststoffverpackungen stammen aus Erdöl, und für die Herstellung wird Energie eingesetzt. Insbesondere bei der Verbrennung wird neben anderen Stoffen Kohlendioxid freigesetzt.

Weitere Informationen

  • Forschungsprojekt Innoredux
    *Ökobilanzen verschiedener Verpackungsformen*:
    Das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung hat im Rahmen des Projektes Innoredux Ökobilanzen zu verschiedenen Verpackungen erstellt. Die Ökobilanz ist ein Verfahren, um umweltrelevante Vorgänge zu erfassen und zu bewerten. In sie fließt nicht nur der CO₂-Ausstoß eines Produkts ein, sondern auch andere Umweltfaktoren wie etwa die Versauerung der Böden und Gewässer oder die Menge an Abfall, die das Produkt verursacht.
    Um das vielschichtige Thema besser verständlich zu machen, wurden die Ergebnisse der Ökobilanzen als Infografiken für folgende Produkte visualisiert: Passierte Tomaten, Mandeln, Handwaschseife, Textilwaschmittel, Käse.