Forscher werten HPV-Impfung als Erfolg

Forschung: Daten aus Australien bescheinigen der Impfung Wirksamkeit

Sie wurde erst als Sensation und "erste Krebsimpfung" gefeiert und geriet dann durch einzelne ungeklärte Todesfälle und aggressives Marketing der Hersteller ein wenig in Verruf: die HPV-Impfung. Zur Zeit treffen sich über 2000 WissenschaftlerInnen aus 90 Ländern auf der 27. Internationalen Papillomavirus-Konferenz und dort wurden auch erste Ergebnisse und Erfahrungen mit der Impfung präsentiert.

In Australien werden seit 2007 junge Frauen bis 26 Jahre flächendeckend gegen das humane Papillomavirus geimpft, nun freuen sich die WissenschaftlerInnen, dass in Australien "bereits drei Jahre nach Beginn der Impfkampagne [...] die Zahl der behandlungsbedürftigen Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs um die Hälfte zurückgegangen" ist, wie Lutz Gissmann, vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg auf der Auftaktveranstaltung sagte.

Für die Wissenschaftler ist das ein deutlicher Hinweis, dass die Impfung wirkt. Auch Genitalwarzen gingen unter der Impfung mit dem Wirkstoff Gardasil deutlich zurück. Befürchtungen, dass die Impfung nicht sicher sei oder andere krebserregende HPV-Viren die durch die Imfpung entstandene Nische besetzen könnten, erwiesen sich den ForscherInnen zufolge damit als unbegründet. Die Impfung wird mittlerweile uneingeschränkt empfohlen und für Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren von den Krankenkassen bezahlt.

Angesichts der positiven Datenlage wünschen sich die ForscherInnen nun auch für Deutschland eine höhere Impfquote, denn nur dann könnten messbare Erfolge sichtbar werden.

Auch wenn die Impfung offenbar das Zeug hat, die Zahl der Gebärmutterhalskrebs-Fälle zu senken, kann sie doch die gefürchtete Krankheit nicht ganz verhindern. Darum arbeiten die ForscherInnen auch daran, die Behandlungsmethoden immer weiter zu verbessern, so dass die jungen Frauen ihren Kinderwunsch bei einer Erkrankung nicht ad acta legen müssen. Denn 20 % der Fälle von Gebärmutterhalskrebs treten zwischen dem 15. und 39. Lebensjahr auf und betreffen damit viele Frauen, die sich mitten in der Familienplanungsphase befinden.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 20. September 2011