Tatianas Schachkolumne im Januar

Über starke Frauen im Schach und das kleinste Schachbrett der Welt

Willkommen auf meiner Schach-Kolumne,

hier findet ihr ab jetzt monatlich die wichtigsten Nachrichten und Ereignisse rund um das Thema Schach - immer mit Augenmerk auf die Förderung von Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
Tatiana Flores

Bild: Tatiana Flores

International

  • Die nächsten Schach-Olympiaden
    Die FIDE (International Chess Federation) hat in einer ihrer letzten Pressemitteilung im Dezember bekannt gegeben, dass die nächsten Schach-Olympiaden erst wieder 2022 und 2024 stattfinden werden. Mit etwas Glück kann die Schach-Olympiade für Menschen noch nächstem Sommer in Chanty-Mansijsk (Russland) ausgeführt werden (sofern es wegen des Covid-19 Virus möglich ist).
    Die Olympiade in 2022 soll in Moskau (Russland) zusammen mit den zwei nächsten Schach-Weltmeisterschaften stattfinden und die 2024 in Budapest, der Hauptstadt Ungarns.
    Die Schachwelt ist darüber sehr erfreut und hofft auf erfolgreiche Spiele!
    Quelle: FIDE Pressemitteilung
  • „FIDE Chess.com Grand Swiss“ und „FIDE Chess.com Women’s Grand Swiss“ 2021
    Die FIDE kündigt ebenfalls an, dass der nächste FIDE Chess.com Grand Swiss und der FIDE Chess.com Women’s Grand Swiss in 2021 in der Royal Hall of the Villa Marina in Douglas, Insel of Man vom 25. Oktober bis zum 8. November stattfinden wird.
    Hier werden unglaubliche 164 Spieler und Spielerinnen aus 35 Ländern um einen Gesamtgewinn von 550,000 USD spielen! Das ist aber noch nicht alles, denn der Gewinner bzw. die Gewinnerin und der Zweitplatzierte ihrer jeweiligen Kategorien werden in die Weltmeisterschaften vorrücken und somit die Chance haben, die nächste Schachweltmeisterin und der nächste Schachweltmeister zu werden.

    Quelle: FIDE Pressemitteilung The International Chess Federation Announces
    ‘FIDE Chess.com Grand Swiss’ and ‘FIDE Chess.com Women’s Grand Swiss’ 2021
  • Der European Online Women’s Club Cup
    Vom 19. bis zum 22. Dezember 2020 fand der europäische Frauenschachvereinscup über die Tornelo-Online-Plattform statt. Ganze 42 Vereine kämpften um den Sieg und die ersten drei Plätze!
    Durchsetzen konnte sich der Club Cercle d’Echecs de Monte-Carlo als Sieger, UGRA (Russland) als Zweitplatzierter und Gambit Volgograd (ebenfalls Russland) schaffte es auf den dritten Platz.
    Der Club Cercle d’Echecs de Monte-Carlo setzte sich zusammen aus GM Aleksandra Goryachkina, GM Nana Dzagnidze, GM Pia Cramling, unsere beste Spielerin Deutschlands IM Elisabeth Pähtz und GM Monika Socko.

    Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerinnen!

    Die komplette Rangliste könnt ihr hier finden: chess-results.com
Bild: Tatiana Flores

Hierzulande

  • Internationaler Vergleichskampf der deutschen Mädchen und Frauen
    Das deutsche Online-Mädchen- und Frauenschachteam hat den ersten Platz an einem weiteren internationalen Online-Vergleichskampf verschiedener Länder erreicht. Sie spielten am 5. Januar gegen Spielerinnen aus Tschechien, Schottland und Irland, Frankreich, Großbritannien und Österreich.
    Seit Beginn der Pandemie organisieren sich mehrere Länder zusammen, um so oft wie möglich internationale Onlineturniere für das Mädchen- und Frauenschach zu organisieren und Deutschland ist seit Anfang mit dabei! Die Turniere tragen sich auf der Onlineplattform Lichess.org aus und wenn ihr noch nicht Teil unseres Teams seid, es aber gerne werden möchtet, könnt ihr hier für kommende Turniere beitreten: Lichess.org.
Bild. Tatiana Flores

IM RAMPENLICHT

Jugendspielerin Tsolakidou Stavroula und die Initiative Starke Frauen im Schach vom ö. Schachbund

Der österreichische Schachbund präsentiert seit zwei Jahren erfolgreiche und talentierte internationale Schachspielerinnen in der von ihm organisierten Reihe von Seminaren „Starke Frauen im Schach“.
Im letzten Dezember war die griechische Jugendspielerin Tsolakidou Stavroula zu Gast. In einem von WGM (Women Grandmaster) Regina Theissi Pokorna organisierten Webinar wurde mit der Spitzenjuniorin ein Interview geführt, dann durften wir Teilnehmer_innen ihr selbst noch Fragen stellen. Zum Schluss hat sie uns viele der wichtigsten und ausschlaggebenden Partien ihrer Karriere gezeigt und kommentiert.

Im Interview über ihre Schach-Anfänge hat mir besonders gefallen, dass sie betont hat, dass man zwischen den Geschlechtern der Kinder (und später von den Erwachsenen) keinen Unterschied machen sollte. Sie erwähnte auch, dass sie nicht versteht, wieso nur so wenig Mädchen und Frauen generell von den Vereinen und Föderationen im Schach gefördert werden, und dass der Rückhalt und Unterstützung der Familie und der Gemeinschaft oft ausschlaggebend dafür sei, ob sich eine junge Spielerin oder ein junger Spieler für eine Karriere im Schach entscheidet oder nicht.

Bei der Fragerunde antwortete sie auf meine Frage, was es ist, was sie am meisten am Schach liebt, dass es einem viele Emotionen gibt; vor allem im Leistungsschach, den sie besonders wegen des Wettbewerbs liebt.
Im Anschluss präsentierte sie mehrere von ihr ausgewählten Partien und kommentierte sie mit uns. Sie gab uns immer die Möglichkeit, selbst verschiedene Varianten vorzuschlagen und auszuprobieren, das fand ich sehr toll und ausgesprochen lehrreich.
Das Webinar verlief reibungslos, war sehr interessant und hatte eine freundliche und angenehme Atmosphäre. Deshalb kann ich diese Reihe von Seminaren u. Vorträgen nur weiterempfehlen, sowohl an Schachanfänger_innen als auch fortgeschrittenen Spieler_innen, denn man kann immer was dazulernen und Spaß haben!
Es wurde live aufgenommen und auf YouTube.com veröffentlicht. Hier könnt ihr es euch anschauen: www.chess.at

KURIOSES: Das kleinste handgemachte Schachbrett der Welt

Das kleinste Schachbrett der Welt. Bild: Ara Davidi Jewellery

Der Guiness World Record (Guiness Weltrekord) für das kleinste handgemachte Schachbrett der Welt hält der Juwellier Ara Davidi Ghazaryan aus Los Angeles, USA. Ihm wurde dieser Rekord am 22. August 2020 für sein 8x8 mm kleines Schachbrett zum zweiten Mal erteilt. In 2017 bekam er ihn schon ein Mal für sein 15,3 x 15,3 mm handgemachtes Schachbrett. Letztes Jahr hat der Künstler sich selbst übertroffen und ein zweites Schachbrett geschaffen, das fast die Hälfe des ersten misst. Die zugehörigen Schachfiguren zum Brett sind aus 18K Gold, das Brett selber ebenfalls aus 18K Gold und armenischem Aprikosenholz mit einem Rahmen aus Platinum. Der König ist die höchste Figur mit 2.6 mm Höhe und die Bauern die kleinsten mit gerade Mal 1.1 mm Höhe. Das gesamte Kunstwerk passt also problemlos auf eine viertel US-Dollar Münze! Wer sich wohl traut damit eine Partie zu spielen?
Quelle: www.guinnessworldrecords.com

Habt ihr Fragen oder etwas, was ihr über Schach schon immer wissen wolltet? Dann scheut euch nicht, mir eine E-Mail an redaktion@lizzynet.de zu schreiben und ich werde versuchen, sie euch in meiner nächsten Kolumne zu beantworten. Bis dahin!

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    Autorin / Autor: Tatiana Flores - Stand: Januar 2020