Die Realität beginnt mich einzuholen

Ein Gedicht über das Grauen der Welt

Klarer Sternenhimmel gibt sich über mir zum Besten,
eine geringe Spur der Zufriedenheit findet sich in dieser Nacht ein.
Doch auch diesen Augenblick,
kann ich mir nicht nehmen,
nicht stehlen,
nicht erkaufen.
Eine Sternschnuppe erhellt das Grau, das Schwarz der Nacht,
doch ich komme mir dreist vor,
hinzusehen und danach
die Augen zu schließen,
wie es wohl kleine Kinder täten,
um sich etwas zu wünschen.
Die Angst vor dem Tageslicht lässt mich nicht los,
es bereitet mir eine weitere schlaflose Nacht,
auf einem Stein
der schwer vorzustellen,
in den Augen ihrer,
kein Innenleben besitzt,
obwohl er hier ist,
hier liegt,
hier ruht
und ich die Unverschämtheit besitze,
mich auf ihm niederzulassen.
Die Nacht ist still,
sie lässt mich fürchten,
lässt mich bangen,
lässt mich verstummen.
Ich sehe alles,
höre es
und am stärksten,
am schlimmsten,
fühle ich es.
Aber ich schweige,
hülle mich in einen Schleier - aus Nebel.
Ich bin stumm
und spreche kein Wort.
Meine Hände haben schon vor langem aufgehört
zu zittern.
Mein Körper hat schon seit langer Zeit nicht mehr gefröstelt
und meine Augen haben längst an Glanz verloren.
Am Ende,
er wird aufgebraucht,
benutzt sein. Mein Elan samt meiner Fröhlichkeit
ist verronnen.
Das Elend der Welt versetzt uns in eine kurze
Trance,
in kurzes, auflimmerndes
Mitgefühl
und bei dem einen
in kurze Traurigkeit.
Schneller,
grauenvoller
und zereissender
holt es dich ein,
keinen wird es schützen,
eine Binde um die Augen zu legen,
keinen wir es schützen zu fliehen
oder zu
vergessen.

Autorin / Autor: sweetMaja - Stand: 5. Mai 2003