In meiner Traumstadt

Einsendung zum Wettbewerb 2050 - Stadt meiner Träume von Alicia, 15 Jahre

Ich gucke auf die Uhr: Mist, schon kurz vor sieben, mein Bus kommt in sechs Minuten! Doch dann fällt mir ein, dass ich überhaupt nicht mit dem Bus fahren muss. In meiner Traumstadt gibt es nämlich gar keine Busse mehr: ich habe ein Go-Kart, mit dem ich wann ich will und wohin ich will fahren kann. Ich muss mich nicht an einen Fahrplan halten und ich kann alleine fahren, weil auch 15-Jährige wie ich Go-Karts bedienen können. Die Straßen sind abgesicherte Rennstrecken und zur Sicherheit gibt es Schutzhelme.
In jedem Haus gibt es einen interaktiven Familienkalender. Klingt komisch, ist aber total praktisch. Du kannst deinen Stundenplan eintragen, sodass deine Familie sieht, wie lange du Schule hast oder wann du dich mit deinen Freunden triffst. Egal wo du bist, ob vom Handy oder vom Computer aus. Diese Erfindung erleichtert die Familien- und Freizeitplanung.
Manche Kinder und Jugendliche haben Probleme in der Schule – das ist normal und vor allem okay. Man kann nicht alles perfekt können. 8 Stunden Schule am Tag, Hausaufgaben machen, für Tests lernen und nebenbei Zeit für Hobbies und Freunde finden? Das ist oft gar nicht so einfach, immerhin sind wir Menschen und keine Roboter.
In meiner Traumstadt gibt es deshalb Erholungs- und Lerneinrichtungen – kurz EuLe. Die meisten sind in Parks gelegen, sodass man an der frischen Luft und bei Sonnenschein lernen kann. Falls das Wetter mal nicht so gut ist, gibt es natürlich auch Innenräume. In jeder dieser Einrichtungen gibt es Nachhilfelehrer, die dir helfen können. Man kann sich auch mit Freunden dort treffen. Durch die EuLe verbessert man seine Schulnoten und lernt gleichzeitig neue Leute kennen.
In meiner Traumstadt gibt es einmal die Woche ein Event. Es ist kostenlos und jeder aus der Stadt ist willkommen. Das kann zum Beispiel ein Film im Open-Air-Kino sein, eine kleine Disco oder ein Markt. Dadurch verbessert sich das Zusammenleben der Menschen in meiner Traumstadt, weil man so die Chance hat, sich näher kennenzulernen. 
In meiner Traumstadt können Mädchen (und auch Jungen) auf die Straße gehen, ohne Angst haben zu müssen. An jeder Straßenecke sind Kameras positioniert, die dafür sorgen, dass solche Fälle wie Kindesentführung nicht auftreten. Kinder haben einen sogenannten Charm Buddy – das ist ein Anhänger an einem Armband, in dem ein Ortungschip programmiert ist. Die Informationen dürfen aber nur abgerufen werden, wenn das Kind nicht pünktlich zuhause ist oder sich nicht meldet, um die Privatsphäre des Kindes nicht zu zerstören. Zudem ist nur die Polizei in der Lage, an die Daten zu kommen. Natürlich sehen diese Armbänder echt toll aus und es gibt sie in verschiedenen Farben.
In meiner Traumstadt spielen Hautfarbe, Religion und sexuelle Orientierung keine Rolle. Es ist egal, ob du weiß oder schwarz bist, Christ oder Buddhist, heterosexuell oder homosexuell: Akzeptanz steht hier an erster Stelle. Die Kriege und Auseinandersetzungen wegen diesen Themen haben endlich ein Ende. Es gibt auch keine Benachteiligung (zum Beispiel bei der Vergabe eines Jobs), denn jeder ist hier gleichberechtigt und wird auch gleich behandelt. Denn am Ende kommt es nicht darauf an, woher wir kommen oder wen wir lieben, welche Farbe unsere Haut hat oder an wen oder was wir glauben; es kommt darauf an, dass jeder das Recht hat zu leben – immerhin sind wir alle Menschen.

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