Stadtplaner fürs Leben

Einsendung zum Wettbewerb 2050 - Stadt meiner Träume von Jessica Hofmann, 41 Jahre

Ich darf eine Stadt bauen
und dabei der Chef sein,
und diese Stadt soll bitte perfekt sein
Für Frauen und Männer,
für Hund Kind und Gast,
und auch für mich selber
damit alles passt

76 wär ich 2050 – ja echt,
eine Stadt zu entwerfen
gar nicht schlecht
So mache ich Pläne, und denke genauer
Was wäre schlauer?

Läge es an der Stadt nur, man könnte sie umbauen
und dabei etwas genauer hinschauen
Ist es wirklich nötig Jung und Alt zu trennen?
Ist´s nicht gesünder auch Omis müssten rennen?
Hinter den Kindern her die das Mieder geklaut,
von der Leine im Garten zwischen Blumen und Kraut?

Läge es an der Stadt nur die könnte man bauen
Auf dem Land am besten um ins Grüne zu schauen
Und bitte Zäune damit klar ist, dass der Garten ab hier meiner ist
Nicht dass einer kommt der Hilfe braucht
und ich müsste dann hoch von meiner Couch
Und rempel vielleicht den Fernseher an,
der dabei kaputt gehen kann
Und der dann zu viel kostet und ich muss sehn
wie ich ohne den Kasten etwas sehe
Nachbarn Kinder nette Leute vielleicht Freunde ?

Wär es die Stadt nur mit ihren Mauern
ja die könnte man schon bedauern
Doch sind sie es nicht die Wände und Ecken,
auch Autos müsste man nicht verstecken
Es sind die Menschen diese Wesen,
die so als wäre nichts gewesen
an Mauern pinkeln und an Ecken
Die machen sich keinen Kopf ums verstecken

Die alte Menschen berauben und treten
und wegen nem Smartphone dem Leben begegnen
mit Hass und Gewalt mit Missgunst und Neid
Und als wüssten sie nicht wirklich Bescheid
Was unrecht ist und was gern gesehen
und das mal aus der Ferne gesehen
eine Stadt ohne diese Dinge schon schöner wäre
Ohne Messer Pistolen Drogen Gewehre

Ja ohne diese Dinge wär´s echt toll
Ein Stadtumbau sehr eindrucksvoll
Aber nicht nötig weil zusammengefasst
Der Mensch alleine seine Stadt ausmacht

Doch wer entwirft Menschen die dankbar sind
Und ein Lächeln haben für jedes Kind,
Die raus gehen und das Leben atmen?
Das tun selbst Primaten

Die Stadt meiner Träume hat Menschen die wohnen
Und mit einem Lächeln das Leben belohnen
Weil es schön sein kann wenn man das Hirn mal lüftet,
die Augen aufschlägt und dann verblüfft
ein Lächeln sieht an jeder Eck
Und sich zum pinkeln dann vielleicht doch versteckt

Ich wünsch mir Straßen die zusammen führen
Und viel viel mehr offene Türen
Vertrauen-  sich verlassen-  raus auf die Straßen
Die Luft einatmen -  Leben in den Gassen
Abends heißt es Gute Nacht -  gut gemacht


Ich bau also Häuser mit großen Gärten
und dort spielen Kinder und Väter mit Bärten
Fußball, fangen ,verstecken und suchen,
und ich back ´nen Kuchen

Menschen die das Auto Auto sein lassen
und mit den Füssen die Wege abtasten
Wege die nicht ausgeschildert,
weils nicht nötig ist – verwildert
Schöne Wildheit eigenes Denken,
anstatt sich das Hirn zu verrenken,
welche Strecke ich besser fahre,
weil ich dann so viel Zeit ja spare
Wenn ich nicht in den Berufsverkehr…
oder wenn der Stau nicht wär

Warum laufen sie nicht - die Ander´n?
Ist doch so gesund das Wandern

Wo wir nicht glauben, daß Technik die begeistert
für uns unseren Alltag meistert
Wo ich lieber fünf Freunde in der Straße
als 1800 bei Facebook habe

Sollte ich nicht mehr da sein 2050
Lasst mich euch doch etwas wünschen
Begrüßt das Leben mit einem Lachen
und lasst es mal krachen

Lauft mit und nicht wer der schnellste ist,
ist der der am Ende der Beste ist,
sondern der der nach links schaut und zur anderen Seite
Und sie erkennt die volle Lebensbreite
Die Höhen und Tiefen die so wichtig sind
Und die ruhigen Zeiten in denen man sich besinnt

Ja ich würde sie schon gern bauen
Die Stadt meiner Träume voll mit Vertrauen
Vertrauen in Menschen die man kennt
Die nebenan wohnen - das wär mal ein Trend:
Lerne deinen Nachbarn kennen,
und sehe ihn nicht nur von hinten durchs Treppenhaus rennen
Frag ihn nach dem Namen trink mit ihm ein Bier
Das wünsche ich mir

Die Stadt meiner Träume, es wäre so leicht,
bräuchte einfach nur etwas mehr Menschlichkeit
Drum probiere ich nochmal das mit dem Denken
Und merke: Die Arbeit kann ich mir schenken!

Ich bau keine Stadt sondern nehme mir Zeit
- Für Menschlichkeit    -

Es ist eine Stelle zu vergeben:
Stadtplaner fürs Leben

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Autorin / Autor: von Jessica Hofmann, 41 Jahre