In der Stadt meiner Träume...

Einsendung zum Wettbewerb 2050 - Stadt meiner Träume von Malou, 37 Jahre

...beginnen alle Menschen bei Null. Ein Jeder -egal ob einen Tag oder hundert Jahre alt- erhält mtl. einen Grundbetrag in Höhe von 1500 €, allein aufgrund seiner Existenz. Wem der Betrag nicht ausreicht, geht einer Tätigkeit seiner Wahl nach. Jede Arbeitsstelle wird mit dem gleichen Stundenlohn vergütet. Dies führt dazu, dass vereinzelte Menschen nicht mehr dazu neigen, sich als etwas Besseres anzusehen. Die Leute treten sich vielmehr mit Achtung und gegenseitigem Respekt gegenüber, da weder Neid noch Verdruss aufkommt. Ferner bewirkt dies, dass Arbeitsagenturen sowie Sozialcenter überflüssig sind, womit immense Steuergelder eingespart werden, welche nun dem Volke direkt zugute kommen (siehe Grundbetrag). Es gibt keine Rassenunterschiede, da die Menschen wissen, dass wir im Endeffekt doch alle aus demselben Stoff sind. Einerlei aus welchem Land, in meiner Stadt sind alle willkommen, gleich viel Wert und bekommen dies zu spüren. Wer jedoch neu hinzuziehen möchte, muss einen Vertrag unterschreiben, in welchem festgehalten ist, dass der Neuankömmling sich verpflichtet, in einer zu ihm passenden Weise seinen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Die jeweiligen Interessen und Fähigkeiten erläutert man in einem gemeinsamen Gespräch.

Senioren schiebt man nicht in Altersheime ab, sondern sie kümmern sich beispielsweise um die Kinder arbeitender Eltern und erhalten dafür einen Tagessatz. So steigt ihr inneres Selbstwertgefühl und sie verbringen einen nützlichen Lebensabend im Kreis der Gesellschaft, nicht am Rande davon. Sie vermitteln den Kindern eine Menge Weisheit, die vielen jungen Eltern noch fehlt. So werden die Kinder nicht via Standardprogramm in Kindergärten zu lebenden Marionetten herangezogen, sondern können sich individuelle entwickeln sowie entfalten. Sie werden ihren Vorlieben sowie Fähigkeiten entsprechend gefördert und nicht mit dem heutigen Schulprogramm über einen Tisch gezogen. Somit sind Waldorfschulen-/Kindergärten an der Tagesordnung. Auch ist die Schulpflicht, wie wir sie heute kennen, keine Norm, sondern wählbar den Umständen entsprechend. Dadurch fallen viele Zwänge weg, die derzeitig dafür sorgen, dass die Menschen unzufrieden und oftmals verbittert ihren jeweiligen -oft ungeliebten- Tätigkeiten nachgehen. Die Gesellschaft strukturiert sich neu, andere Werte treten an die Stelle der momentan vorhandenen.
Außerdem gibt es Marktplätze, die für den Tausch vorgesehen sind. Ein Maurer kann seinen Arbeitseinsatz gegen eine Truhe beim Schreiner tauschen. Alte Handwerke leben auf, wodurch die Infrastruktur der Stadt gefördert wird und der Export sinkt. Das kommt der Umwelt zugute, da sich der Verkehr auf den Straßen verringert. Die Lärmbelästigung ist rapide gesunken, bedeutet weniger Stress für die Menschen. Wieder spart man immense Steuergelder. In der Stadt selbst gibt es nur Straßen für Fußgänger und für all jene, die nicht gut zu Fuß sind gibt es Versorgungs-bzw. Bringdienste. Es ist eine Telefonzentrale vorhanden, bei der Hilfsbedürftige anrufen können und ihnen daraufhin eine entsprechende Hilfskraft zur Verfügung gestellt wird.
Jedem Haushalt ist nur ein Auto erlaubt. Stattdessen gibt es mehr Fahrgemeinschaften (siehe Telefonzentrale). Um die persönliche Kommunikation untereinander zu fördern sind Handys so eingestellt, dass mit ihnen nur Notrufnummern gewählt werden können. Bis zum 18ten Lebensjahr sind Computer verboten, da die Jugendlichen der heutigen Zeit oftmals den ganzen Tag vor dem PC sitzen. Somit kommt ihre nun vorhandene Zeit wieder mehr der Gesellschaft zugute, z.B. indem diese Jugendlichen bei dem Bringdienst als Einsatzkräfte registriert sind.

Um die Wege möglichst kurz zu halten, existieren Anlagen, auf denen die Alten mit den Jungen zusammen unter einem Dach leben. Mehrgenerationen-/Kulturhäuser im Großformat. Um eventueller Lärmbelästigung seitens der Hundehalter oder Großfamilien entgegenzuwirken, stehen in dem Wohnkomplex aus Lehm verschieden kategorisierte Lebensbereiche zur Verfügung. Unterteilt, aber doch zusammen wie eine Einheit. Auf dem Gelände gibt es eine große eingezäunte Freilauffläche für Hunde sowie Spielplätze für Kinder. Das Ganze ist von einem Erholungspark umgeben. Es gibt einen großen Anbaubereich für gemeinschaftliche Gemüsegärten und Streuobstwiesen, die die ganze Stadt mit Obst etc. versorgen. Da kommen dann auch wieder die Alten ins Spiel, welche dort ihren nützlichen Beitrag leisten. Ein großer Kräutergarten ist vorhanden, worin Fachkundige Unterweisungen in die Kräuterheilkunde abhalten. Es dürfen nur natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie Brennesseljauche eingesetzt werden. Dünger darf nur biologischer Herkunft sein. Statt eines verchlorten Schwimmbades hat man ein Naturbad angelegt. Es reinigt sich durch den Einsatz bestimmer Wasserpflanzen selbst.

Behinderte werden nicht in Werkstätten abgeschoben, wo sie nur unter sich weilen, sondern Sie haben genauso an der Gesellschaft teil, wodurch die Kinder meiner Stadt mit diesen einen ganz natürlichen Umgang erlernen. Ein großes Jugendzentrum ist vorhanden, zu dem auch die behinderten Kinder ganz selbstverständlich Zugang haben. In dem Jugendzentrum arbeiten die Jugendlichen an Projekten zur Förderung der Gemeinschaft. Sie musizieren dort zusammen und es existieren ein Atelier sowie eine Werkstätte, in der man die Kreativität der Jugendlichen auslotet und fördert. Der Konsum von Alkohol ist verboten und somit illegal.
Die Vermehrung sowie Haltung von Haustieren ist nur mit einer Genehmigung erlaubt. Wer sich ein Tier ins Haus holen möchte, muss zuerst auf jene zurückgreifen, die bereits in Heimen sowie Tierauffangstationen ein trauriges Dasein fristen. Somit gehören auch Tierheime bald der Vergangenheit an, da die Leute sich vorher genau überlegen, ob sie tatsächlich ein Tier halten möchten oder nicht. Ferner sind Sie dazu gezwungen, sich mit den Eigenschaften und Bedürfnissen der Tiere vorab ernsthaft auseinanderzusetzen.

Ach wär es schön...

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Autorin / Autor: von Malou, 37 Jahre