Mein Ausflug in eine Stadt im Jahr 2050

Einsendung zum Wettbewerb 2050 - Stadt meiner Träume von Melanie Florence, 15 Jahre

Ich traf endlich mit dem Bus in der Stadt ein. Von hier weg muss ich entweder laufen, oder auf einen mit elektrischer Energie betriebenen, fliegenden Bus warten, da es in den Städten keine Strassen, sondern nur noch Fussgängerzonen gibt. Ausserhalb der Städte darf man sich noch mit normalen Verkehrsmitteln fortbewegen, die aber allesamt mit elektrischer Energie betrieben werden. Da ich den letzten Luftbus gerade erst abfliegen sah, beschloss ich zu laufen. Also lief ich erst einmal durch den Park. Er war sehr altmodisch gehalten, er wurde nämlich einem Park aus dem Ende des 20. Jahrhunderts nachempfunden. Es gab viele Bäume, grosse Wiesen, auf denen die Kinder wie früher miteinander spielten. Es wurde gerade Trend, den Kindern nicht schon im Alter von drei Jahren einen eigenen PC und eine Handyarmbanduhr zu kaufen, sondern ihnen eine Kindheit zukommen lassen, die die Kinder vor fünfzig Jahren genossen hatten. Das taten sie wahrscheinlich nur, da es ein sehr verbreitetes Gerücht war, dass solche Kinder später schlauer und erfolgreicher seien. Ein paar Kinder planschten sogar im See des Park, ganz zum Erfreuen ihrer Eltern. Hinter dem Park war eine Allee, an der entlang viele Einfamilienhäuser standen. Auf jedem Haus waren viele Sonnenkollektoren, die heute fast alleine den Strom eines Haushaltes sichern. Hier wollte ich hin, denn ich wurde von einer Bekannten eingeladen sie und ihre Familie zu besuchen. Sie mussten in einem dieser Häuser wohnen. Ich hatte auf meiner Uhr die Adresse gespeichert und rief diese nun ab, so wies mir meine Uhr, wohl eher Handyuhr den Weg zu ihrem Haus. Ich war früher Brillenträgerin und lies mir deshalb einen der berühmten Chips einpflanzen, die einem ermöglichten schärfer zu sehen, beliebig mit einer einzelnen Fingerbewegung an ein Objekt heran zu zoomen oder weg zu zoomen. Für diese Chips gab es viele Gegner, die behaupteten, das mache den Mensch zu einem Roboter. Ich war aber absolut dafür und mir würde jeder Brillenträger zustimmen. Ich finde es super. Denn zu diesem Zeitpunkt war der Chip mal wieder nützlich, denn so konnte ich das Haus meiner Bekannten schon von weitem her sehen und es studieren. Das Haus war hauptsächlich in weiss und schwarz gehalten mit grossen Fenstern. Es gab im Erdgeschoss einen Pool, den man durch die Fenster sehen konnte und auf dem Dach des Pools war ein grosser Garten. Die Form des Hauses war sehr aussergewöhnlich, denn man konnte es keiner bestimmten Form zuteilen,  die Grundform war ein Viereck, aus dem aber dann noch mehrere Vierecke abstanden. Schon war ich beim Haus angekommen und sie erwarteten mich vor der Tür. Natürlich hatten sie mich mit der Handyuhr geortet um mich zur richtigen Zeit vor dem Haus begrüssen zu können. Die Bekannte und ihre drei Kinder waren da. Sie hatte sich leider erst kürzlich von ihrem Mann trennen lassen, der jetzt in die Junggesellenzone der Stadt eingezogen ist. Dort kann es ziemlich ungemütlich werden, denn die Kriminalitätsrate ist dort sehr hoch und die Häuser allesamt veraltet. Meist sind es auch Vielfamilienhäuser, die aber voller Männer sind. Meine Bekannte, deren Name übrigens Nicole ist, beschloss mit ihren Kindern hier in der Familienzone, der beliebtesten und der grössten der Stadt zu bleiben. In der Stadt gab es neben diesen zwei Zonen noch die Frauenzone, welche durch den übermässigen Pink Anteil und die vielen Kaufhäusern besonders bei jungen Frauen angesagt ist und dann gab es noch die Business Zone, in der etwa achtzig Prozent, der Menschen, die in dieser Stadt leben arbeiten. Nicole bat mich hinein und ihre Kinder folgten brav. Sie zeigten mir ihr Haus. Die Kinder zogen mich begeistert durch jeden Raum. Angefangen hatte es mit dem Erdgeschoss: Zuerst wurde ich ins Schwimmbad gezogen, danach kam das sehr moderne Wohnzimmer und die grosse und funktionstüchtige Küche. Danach ging es mit dem Lift hinauf in den ersten Stock, wo ihre Zimmer waren. Lias Zimmer wurde mir als erstes gezeigt. Sie war fünf Jahre alt und ihr Zimmer war vor allem in Pink Tönen und Prinzessinenstil eingerichtet. Sie besass noch keine Geräte wie einen PC oder sonstiges in ihrem Zimmer, da sich ihre Mutter ebenfalls für den vorher erwähnten Lebensstil der Kinder entschieden hatte.  Danach kamen wir in Marks Zimmer er war acht Jahre alt und sein Zimmer glich einem Wald, er hatte einen Bereich zum Klettern und das Zimmer war in Grün- und Brauntönen gehalten. Auch er hatte noch keine Geräte im Zimmer. Zuletzt kamen wir in Lailas Zimmer, mit ihren fünfzehn Jahren war das ganze sehr modern eingerichtet, nur in Weiss, doch mit vielen Bildern an der Wand und einem begehbaren Kleiderschrank. Sie besass zwei PCs und ein Tablett, sowie die obligatorische Handyuhr, die man als Jugendlicher ohnehin brauchte. Sie hatte sich das alles selbst gekauft. In Nicoles Zimmer gingen wir nicht, denn es war ihr Privatreich. Seit der Trennung war keiner mehr drinnen gewesen, ausser sie selbst.  Nicole hatte währenddessen sich im Backen versucht. Das hatte sie früher immer mit mir zusammen gemacht, doch da man heute fast sich nur noch von Pillen, die die gesamten Nährstoffe enthalten die man braucht, ernährt, ist es etwas sehr besonderes, dass sie backt. Ich verabschiedete mich schon bald von der Familie, denn ich wollte heute noch in den Business Bereich der Stadt. Dieses Mal nahm ich einen Luftbus und nach knappen fünf Minuten Flug waren wir auch schon da. Ich staunte. Hier gab es Häuser mit über zwanzig Stöcken, richtige Wolkenkratzer. Das ist sehr selten, da die Leute heutzutage bevorzugen in Einfamilienhäuser zu leben. Das Ganze war umgeben von vielem Grün, denn wie auch im Familienbereich gibt es hier viele Bäume. Inch trat in einen der Wolkenkratzer ein und fuhr mit dem Lift nach ganz oben. Es ging sehr rasch vonstatten und ich war innert einer Minute schon ganz Oben. Es hatte eine Aussichtsplattform und die Sonne ging gerade unter. So endete mein Tag in einer Stadt vom Jahre 2050.

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Autorin / Autor: Melanie Florence, 15 Jahre