Superreich und bettelarm

Studie: 2016 besitzt 1 Prozent der Weltbevölkerung mehr als der gesamte Rest

Bild LizzyNet

Ein paar wenige Menschen auf dieser Welt schwimmen im Geld, während eine erschreckend hohe Zahl von Menschen mit fast nichts ihr Leben bestreiten muss. Und diese soziale Ungleichheit wächst in einem schockierenden Tempo. Zu dieser Erkenntnis kommt die Entwicklungsorganisation Oxfam in ihrem am Montag vorgelegten Hintergrundpapier „Wealth. Having it all and wanting more“. Die Studie erscheint im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos, auf dem sich zahlreiche Staats- und Regierungschefs zu Wirtschaftsthemen austauschen werden.

In ihrer Studie rechnen die Autoren vor, dass schon 2016 das reichste Prozent der Weltbevölkerung mehr als die Hälfte des Weltvermögens besitzen wird, wenn die Entwicklung so weiter geht wie jetzt. Das Vermögen der 80 reichsten Menschen habe sich zwischen 2009 und 2014 verdoppelt und damit besäßen sie genauso viel, wie die ärmeren 50 Prozent der Weltbevölkerung zusammen.

Winnie Byanyima, Geschäftsführerin von Oxfam International und Co-Vorsitzende des diesjährigen Weltwirtschaftsforums, kommentiert: "Business as usual würde die Welt teuer zu stehen kommen. Die wachsende soziale Ungleichheit droht, uns im Kampf gegen die Armut um Jahrzehnte zurückzuwerfen. Arme Menschen sind von dieser Entwicklung doppelt betroffen: Sie bekommen ein kleineres Stück vom Kuchen, und weil Ungleichheit Wachstum hemmt, ist dieser zu verteilende Gesamtkuchen  kleiner, als er sein könnte. Es ist Zeit, sich diesem massiven Hindernis auf dem Weg zu einer gerechteren Welt ohne Armut entschieden entgegenzustellen.“

Die Autoren kritisieren zudem, dass die vermögenden Unternehmen immense Summen für Lobbyarbeit in Washington und Brüssel ausgäben, um die Regeln des Weltmarktes zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Als dringende Sofortmaßnahmen fordert Oxfam unter anderem:

• Konzerne und Vermögen angemessen zu besteuern,
• öffentliche Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsfürsorge weltweit gebührenfrei bereitzustellen,
• Mindestlöhne, Mindesteinkommen und geschlechtergerechte Bezahlung sicherzustellen.

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Autorin / Autor: Redaktion / PM - Stand: 19. Januar 2015