Mein Führerschein - ein Hindernislauf

Bluepinks Erfahrungsbericht über eine turbulente Fahrprüfung

Ist es schwer für mich den Führerschein zu machen? Was muss man dazu alles können? Ist Fahrenlernen anstrengend oder macht es mir eher Spaß? Genau diese Fragen habe ich mich am Anfang gefragt und auch zu Recht, wie sich später während der Theorie – besonders bei den Fahrstunden - herausstellen sollte.
Angefangen von der trockenen Paukerei der „spannendsten“ Theoriefragen bis hin zur „entspannten“ (wenn man es denn so nennen kann, wenn man einen Puls von 180 während des Autofahrens hat) Fahrpraxisunterricht war wirklich alles dabei.

Die Theorie:

Was man alles lernt… Es erscheint einem endlos, so endlos, wie die Weite des Weltalls. Als ob 20 oder 30 Fragen nicht genug wären, nein es müssen direkt über 50 Bögen sein, auf denen Hunderte von Fragen stehen. Angefangen bei einfachen Fragen (wie verhalte ich mich, wenn Kinder auf die Straße rennen) bis hin zu schwierigen Fragen wie: "Was bedeutet ASR?" (Antischlupfregelung), dessen Antworten man nachher eh nicht mehr braucht, außer man wenn man natürlich eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker macht oder der Superexperte in Sachen „Auto“ ist (womöglich noch einen Autofanclub in seinem Freundeskreis hat).
Die Theorie, die vor dem Praxisteil kommt (das „lustige“ Autofahren), hat also nichts mit Spaß zu tun, sondern ist eher vergleichbar mit der Lernerei für drei Matheklausuren... Wer sich beim Lesen gerade fragt, was denn an Mathelernen so schwierig sein soll, kann sich gerne ein anderes Fach ausdenken, wie z.B. Französisch.
Wenn man die Theorie endlich, aber auch wirklich fehlerfrei beherrscht sollte und kann man zur Theorieprüfung gehen. Dort setzt man sich an einen Computer und beantwortet Fragen. Wenn man hierbei mehr als zehn Fehler macht, ist man leider durchgefallen. Unter zehn Fehlern hat man´s geschafft und darf die Korken knallen lassen. Ich hatte schon beim ersten Mal Glück; Glück, dass ich aber vergeblich in den Fahrstunden suchte.

Die Fahrstunden:

Die erste Fahrstunde war am einfachsten. Ich war danach regelrecht überzeugt, dass ich sofort in die Fahrprüfung gehen könnte. Doch manchmal täuscht man sich ja… kennt ja jeder (sei es die falsche Freundin, oder der falsche Pulloverkauf im Modegeschäft). Der Grund warum ich die Fahrstunde als so einfach erlebte war der, dass ich gesagt bekam, was ich zu tun habe, das heißt, welchen Gang ich einlegen muss, wie ich mich im Straßenverkehr verhalten muss und so weiter.
Die nächsten Fahrstunden: Wer sich früher schoneinmal gefragt hat, wieso denn die Fahrschulautos so langsam fahren ("Autofahren kann doch nicht so schwer sein" oder "haben die ihren Führerschein im Lotto gewonnen?") dem wurden während des Autofahren alle früheren Fragen beantwortet. Ja, Autofahren ist schwer.
Zum Beispiel dann, wenn man das erste Mal auf die Autobahn fahren muss: Dann würde man sich am liebsten wegbeamen – besonders wenn einem bei der Auffahrt noch fast ein Lkw reinfährt oder man überhaupt nicht auffahren kann - und nie, nie mehr auch nur in die Nähe der Autobahn kommen will. Das mir dies nie erspart werden würde, war mir aber schon direkt klar. Also es nützte nichts: Augen zu und durch, ab auf die Autobahn (ist jetzt nur sprichwörtlich gemeint, natürlich solltest du nicht die Augen zumachen beim Autofahren!!:-))

Autorin / Autor: bluepink - Stand: 25. Februar 2010