Durchgearbeitet

20 % beklagen pausenfeindliches Klima am Arbeitsplatz

Wer qualifizierte Arbeit leistet, muss auch auf ausreichende Pausenzeiten achten. Nach einer Repräsentativ-Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Gewerkschaft ver.di geben 90 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Betrieb oder ihrer Dienststelle auch eine tägliche Ruhepause vorgesehen ist. Allerdings wird das Nehmen der Pausen immer häufiger infrage gestellt. Zehn Prozent aller Befragten nutzen die Pausen selten oder nie, 20 Prozent nehmen die Pausen nur verkürzt in Anspruch.

Hauptgründe für Pausen-Verzicht sind „zu viel Arbeit“ (55 Prozent), die Verantwortung gegenüber Kollegen, die dann übermäßig belastet würden (36 Prozent), oder der Umstand, dass der Arbeitgeber es nicht zulässt, die Pause in Anspruch zu nehmen (13 Prozent). Wer die Pause nur verkürzt nutzt, tut dies in zwei Drittel der Fälle (66 Prozent), weil die Pause – unter anderem durch die Arbeitsanforderungen – gestört wird, lange Wege zu den Pausenräumen von der Pausenzeit abgehen (13 Prozent), der Arbeitgeber die volle Nutzung der Pause nicht gern sieht (15 Prozent) oder die Kollegen die Pausenzeit auch nicht voll ausschöpfen (42 Prozent).

Ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) hält das Klima und die Räumlichkeiten am Arbeitsplatz für „pausenfeindlich“. Häufig fehlen Pausenräume, andernorts mangelt es an Sitz- oder Kochgelegenheiten, außerdem an Ruhe- oder Rückzugsmöglichkeiten, so die Ergebnisse der Umfrage.

Im Rahmen der Aktionswoche „Eine Pause tut allen gut“ besucht ver.di vom 2. bis zum 6. Juni hunderte Betriebe und Dienststellen, um mit Gewerkschaftsmitgliedern und anderen Beschäftigten über das Thema "Pausenzeit" zu sprechen. „Es ist ein großer Erfolg der Gewerkschaften, dass Pausen inzwischen – sowohl durch gesetzliche Regelungen, als auch durch Tarifverträge – breit verankert sind“, sagte Frank Bsirske, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Montag in Berlin.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 4. Juni 2104