Im Schatten der Sonne

Einsendungen zum Schreib- und Bilderwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde

Tränen der Menschheit

Als ich vor wenigen Tagen das Tagebuch meiner Ur-Ur-Ur-Ur–Großmutter fand, kam mir eine Idee. Ich nahm mir vor es fort zu führen. In diesem Tagebuch war so gut wie ihr ganzes Leben aufgelistet. Von ihrer Geburt im Jahre 1978 bis zum Jahr 2061, dem Jahr in dem sie starb. Und in diesen 83 Jahren hatte sich verdammt viel geändert...
Sie schrieb über die Veränderungen der Welt und dass nur wenige damit zurecht kamen. Wie die Technik sich rasend schnell verbesserte. Sie schrieb über die Aufteilung der Stadt Berlin in die Nord- und Ostseiten. Über die gewaltige Mauer, die sich Jahre lang einmal quer durch die Stadt zog und wie die Leute feierten, als diese 1989 fiel. Sie erlebte, wie aus einem alten Knochen ein modernes „Touch“ Handy wurde und die Kinder in dieser Zeit ohne Technik nicht mehr leben konnten. Jeder besaß ein Handy, einen Computer oder einen Laptop, einen MP3-4 Player, ein Ipad einen Ipod oder sogar ein Iphone. Und so kam es, dass die Jugend der damaligen Zeit ihre Freizeit in Facebook, Twitter, MSN oder ICQ verbrachten. Es hieß nicht mehr: „Hast du heute Zeit?,“ sondern: „Kommst du heute online?,“ doch in dieser Zeit war das normal. Die Kinder wuchsen mit der Technik auf und spielten als 6-Jährige Computerspiele statt mit Autos oder Puppen.

Doch es änderte sich noch vieles mehr. Die Benzin-Preise stiegen und stiegen und so kam es, dass beinahe jede Familie das Öl für die Heizung nicht mehr bezahlen konnte und sich einen Kamin anschaffte. Viele Wälder wurden vernichtet, um aus ihnen Feuerholz machen zu können. Durch die Natur entstandene Wälder waren kaum noch zu finden. Sie erwähnte, dass sich die Welt zum schlechten wand. Doch noch bevor sie erzählen konnte, wie sie dies meinte, starb sie.

Ich wahr erstaunt als ich dieses Buch las. Man erzählte sich viele Dinge, wie das Leben im 19. Jahrhundert gewesen sein mochte. Und auch in den Jahrzehnten davor. Und mich interessierte dieses Leben sehr. Viele Wissenschaftler heute versuchen eine Maschine zu bauen, die es uns ermöglicht, in die Vergangenheit zu reisen, um uns ein Bild von dem Leben zu machen, wie es die Menschen in ihrer vollen Pracht gekannt haben. Denn nach den Worten meiner entfernten Großmutter, musste das Leben vor 100 Jahren um einiges besser gewesen sein als jetzt...

*02.06.2128 - Eine neue Zeit*
Vor ca. zwei Wochen gab der Großvater meiner Mutter den Löffel ab. Und gestern fand seine Beerdigung statt. In der Schule habe ich gelernt, dass man zu der Bestattung eines Toten Beerdigung sagte, da früher die Menschen begraben wurden. Heute jedoch war das beinahe unmöglich. Der Boden bestand einzigst aus Beton und Stein. Warum und seit wann das so war hatten die Menschen bereits vergessen. Doch man erzählt sich, dass die Erdkruste begonnen hatte zu zerbrechen. Dank der hohen Grade, die in der jetzigen Zeit Oberhand genommen hatten, war es für uns selbst im Winter möglich, in den mit vielen Maschinen vor dem Austrocknen geschützten Seen und Meeren zu baden. Sicher war nur, dass es angeblich gefährlich sein sollte, ein zu tiefes Loch in den Boden zu graben. Nein, heute ein Jahrhundert später wurden die Toten entweder verbrannt oder wurden als Asche in einer kleinen Kapsel in den Weltraum befördert.

Und da begann schon wieder ein Fehler, den die Welt irgendwann einmal bereuen sollte. Vor über 30 Jahren hatte sich die Ozonschicht ein wenig erholt. Doch statt etwas zu unternehmen, dass dies so blieb, schickte man immer mehr Müll in das Weltall. Und nun konnte man im Sommer kaum noch vor die Tür gehen. Einige Länder der Erde waren wie ausgestorben, da niemand mehr dort leben konnte. Mittlerweile gibt es Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 500. Die groß gefeierte Sonnenblocker-Creme, hatte keinerlei Chance mehr gegen die brennenden Strahlen der feurigen Sonne. Das Telefonieren per Handy war schon fast nicht mehr möglich, da jedes Jahr im Sommer die Sateliten durch die furchtbare Hitze verschmorten. Die Menschen lebten in Angst. Mit dem Wissen, dass unsere in Stein gekleidete Erde schon sehr bald nicht mehr existieren könnte.

*23.02.2131*
Bald sollte in unserem Ort ein Museum eröffnet werden, welches hauptsächlich für Schulen und Kindergärten geeignet war. In diesem Museum war eine Maschine aufgebaut, die das Leben in 2000 Jahren zeigte. Noch war nicht genau klar, ob man dies auch wirklich an die Öffentlichkeit bringen sollte. Immerhin wollte man den Menschen nicht noch mehr Angst bereiten, als sie bereits schon hatten... Doch in dem Museum war es auch möglich, sich den Friedhof im Weltall an zu sehen. Eine Sternenstraße bestehend aus Abermillionen von leuchtenden Kapseln. Seit 2 Jahren konnten in Kanada keine Flugzeuge mehr fliegen, da durch die brennende Sonne die Anzeigen vieler Messgeräte verfälscht wurden. Doch das alles war noch lange nicht so schlimm, wie Wissenschaftler es uns voraus gesagt hatten. Wir hier in Deutschland hätten angeblich nichts zu befürchten...

*13.04.4298  - Eine neue Welt*
So also soll das Leben kurz vor dem Unglück gewesen sein...
Mehr hatte man nicht heraus finden können, da am 23.02.2131 ein plötzlicher Sonnensturm ganz Deutschland in nur wenigen Sekunden zerstörte. Einäscherte. Auslöschte... Nur wenige Menschen überlebten. So zumindest berichtete es die Science Fiction Magazine. Die Zeitung des Jahres 4298. Dieses Tagebuch, aus dem ich gerade gelesen hatte, war über Dreitausend Jahre alt. Nun ja, es war nicht das Original, doch diese Geschichte war die einzigste, die über das Leben zwischen dem Eintausendsten und Fünftausendsten Jahrtausend berichtete. Jahre nach dem Sonnensturm schickte die Regierung einen Suchtrupp los, um nach möglichen Überlebenden und Wertgegenständen in Deutschland und den anderen betroffenen Ländern zu suchen. Und tatsächlich fand man rund 5.000 Menschen. Mit ihnen das Buch, welches nun eines der berühmtesten Geschichtsbücher von diesem Planeten auf dem wir lebten, war. Dem Planeten Pluto. Ja ganz richtig. Vor über 1000 Jahren zerstörte eine gewaltige Sonnenwinde Mond, Merkur, Venus, Mars und somit auch die Erde. Einige Menschen konnten sich retten, indem sie in einer Rumkapsel auf den winzigen Planeten Pluto flüchteten. Man erzählt sich, dass kurz vor dem Erdbrand kaum noch ein Leben auf der Welt, wie es die Menschen im zweiten Jahrtausend erlebt hatten, möglich gewesen war. Die Wissenschaftler sprachen von einem Wunder, dass es erst so viele Jahre später zu dem gefürchteten Weltuntergang kam. Den Anzeichen nach, hätte dieses schon sehr viel früher eintreffen müssen.

Telefonieren, fernsehen, Radio hören, in den Urlaub fliegen und vieles mehr, was den Alttag jedes Menschen geschmückt hatte, war nicht mehr möglich gewesen. Im Hochsommer mussten die Menschen in einigen Ländern auswandern oder Monate lang im Keller leben, um nicht den qualvollen Sonnenstrahlen ausgesetzt zu sein. Nachts wurde es nicht mehr dunkel.
Tagelange Stromausfälle hinderten einfach jeden daran, ein normales Leben zu führen. An Schnee war seit Hunderten von Jahren nicht mehr zu denken. Und nun leben wir auf dem Pluto. Einem winzigen Planeten und dazu der einzigste, auf dem noch ein Leben möglich war. Die Sonne hatte angefangen zu zerbrechen. Wir müssen uns vorbereiten. Vorbereiten auf unser aller Ende...

ENDE!

Alle Infos zum Wettbewerb

Un-endlich wertvoll - Die Siegerehrung

Endlich ist es so weit!

14. November 2012

Die Jury

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Die Einsendungen

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Unsere Preise für eure schönsten Werke

Nachhaltig und schön sind die Produkte, die ihr beim Schreib- und Zeichenwettbewerb Un-endlich wertvoll!
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Autorin / Autor: von Lilli, 13 Jahre