Welt der Roboter

Wie einfühlsam sind Roboter?

Aus Medizin und Industrie sind sie nicht mehr wegzudenken, nur den Einzug in die Haushalte haben sie noch nicht so ganz geschafft. Das mag daran liegen, dass die meisten Menschen sich eben doch lieber mit fühlenden Wesen umgeben als mit kalten Maschinen. Doch mit den ungeliebten Roboter-Maschinen soll bald Schluss sein. Der Ubibot z.B., der am Korea Institute of Science and Technology entwickelt wurde, soll eine echte Persönlichkeit sein. Immerhin hat er 77 emotional gefärbte Verhaltensmuster vorzuweisen. So kann er beispielsweise Wut, Angst oder Trauer ausdrücken und dem Wunsch nachgehen, Unangenehmes zu vermeiden. Ob er deswegen auch wirklich fühlen kann, scheint zweitrangig, Hauptsache, es sieht so aus, als könne er…**g**.

ForscherInnen des Instituts für Neuroinformatik der Uni und ETH Zürich hingegen glauben mit Ada – dem intelligenten Raum tatsächlich eine Art fühlendes Kunstwesen entwickelt zu haben. Ada ist ein farbenfroher Raum, der in Anlehnung an die Hirnstruktur konzipiert wurde, und Reize aus der Umwelt wahrnimmt und auf sie reagiert, sie speichert und aus ihnen lernt. Ada hat also tatsächlich Stimmungen und kommuniziert mit ihren BesucherInnen, will scheinbar mit ihnen spielen… Ist sie wirklich intelligent? Kann man Gefühle programmieren und Gehirne nachbauen? Zukunftsmusik!

*Bitte wählen Sie ein anderes Getränk*
Der Care-O-Bot hingegen ist ein wenig fühlendes Wesen, dafür aber in der Tat sehr intelligent und nützlich dabei. In der Testphase hat er bereits bewiesen, dass er Getränke servieren und sogar erkennen kann, wenn ein Getränk ausgegangen ist und dann sogar Alternativen parat hat ("Bitte wählen Sie ein anderes Getränk"). Das mag sich nicht sonderlich spektakulär anhören, bedeutet aber für den Roboter einen großen Aufwand, muss er doch den Auftrag erstmal verstehen, dann überprüfen, ob Orangensaft im Haus ist, das Getränk holen, an ein Glas denken, das Getränk öffnen, einschütten und unbeschadet absetzen. Für uns ein Kinderspiel, für einen Roboter eine Glanzleistung.

*Meister im Fußball und Origami*
Seine volle Wirksamkeit entfaltet der Care-o-Bot natürlich erst im intelligenten Haus, in dem vom Herd bis zur Vorratskammer alles programmier- und steuerbar ist. Na, das hört sich doch nach echter Zukunftsmusik an, oder? Vor allem, wenn dann noch der schlangenartige OmniTread damit kombiniert wird, der zur Zeit an der Universität von Michigan entwickelt wird. Denn der überwindet jedes Hindernis spielend und geht sogar Treppen. Und neuerdings gibt es auch Roboter zum Anziehen – Roboteranzüge, die schwachen Menschen helfen sollen, Lasten zu tragen oder Arme und Beine zu bewegen, wenn die nicht mehr so wollen wie sie sollen. Und ist es nicht fantastisch, dass Roboter nicht nur perfekt Schach spielen können, sondern auch Meister im Origamifalten werden können und mitunter ganz vorzügliche Fußballspieler sind **gg**? Das ist doch irgendwie sympathisch, oder nicht?

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Autorin / Autor: Sabine Melchior - Stand: 12. April 2005