Mehrheit für Beschränkungen bei Feuerwerk

Alle Jahre wieder entbrennt die Diskussion um Feinstaub, Müll, Verletzungen und den Schaden für Tiere. Die Feuerwerksbranche guckt trotzdem optimistisch auf den Jahreswechsel

Pünktlich zum Jahresende entbrennt wieder die Diskussion um das silvesterliche Feuerwerk. Umweltschädlich, verletzungsträchtig und eine Qual für die Tierwelt - all das sind Gründe, warum immer mehr Menschen dem Geknalle nicht mehr viel abgewinnen können. In Umfragen ist die Begeisterung für die traditionelle Böllerei weiterhin rückläufig, wie auch eine Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg ergeben hat. Demnach spricht sich eine Mehrheit von 59 Prozent entweder für ein generelles Verbot aus oder dafür, ausschließlich professionelles Feuerwerk zuzulassen.

NABU: Freiwillig auf Feuerwerk verzichten

Das Umfrageinstitut forsa GmbH hatte im Auftrag der Verbraucherzentrale zwischen dem 30. August und 1. September 2023 bundesweit 1.006 in Privathaushalten lebende deutschsprachige Personen ab 18 Jahren befragt. Dabei kam heraus, dass der Wunsch nach Beschränkungen in allen Altersgruppen überwiegt - außer bei den 35- bis 49-Jährigen. Frauen sind mehrheitlich (zu 70 Prozent) für Änderungen der derzeit geltenden Regelungen; Männer fast zur Hälfte (46 Prozent). Die Ablehnung von Feuerwerk ist dabei in den westlichen Bundesländern mit 62 Prozent stärker als in den östlichen (42 Prozent). Dabei sind es offenbar vor allem die Anhänger:innen der AfD, die das Recht auf private Knallerei zum Jahresende unbedingt unangetastet lassen wollen, Anhänger:innen von GRÜNEN und SPD wie auch bei denen von CDU/CSU plädieren hingegen mehrheitlich für eine Abkehr vom privaten Feuerwerk.

Bis eine Änderung der Sprengstoffverordnung durchgesetzt wird, wird wohl noch das ein oder andere Silvesterfeuerwerk den Nachthimmel vernebeln. Umwelt- und Tierschutzverbände fordern darum Privatleute auf, freiwillig zu verzichten. Der Naturschutzbund (NABU) Hamburg verweist etwa auf Feinstaub, Müll und den Schaden für Wildtiere und schlägt stattdessen ein zentrales, von der Stadt organisiertes Feuerwerk, vorzugsweise eine Lichtshow vor.

Hilfsorganisationen schlagen vor, Ausgaben für Pyrotechnik lieber notleidenen Menschen zugute kommen zu lassen, und Mediziner:innen warnen wieder eindringlich vor all den Wunden, Gehörschäden und Augenverletzungen, die sie alljährlich in der Silvesternacht behandeln müssen.

Wenngleich die öffentliche Stimmung privatem Feuerwerk also eher kritisch gegenübersteht, scheint sich das im Verkauf noch nicht wirklich widerzuspiegeln. Die Feuerwerksbranche blickt zumindest hoffnungsfroh auf den Jahreswechsel und erwartet Umsätze, die wieder den rekordhaften Einnahmen des letzten Jahres vor der Corona-Pandemie nahekommen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Presseinformationen - Stand: 27. Dezember 2023