Mit der Haut hören?!

Studie: Tastsinn hilft beim Erkennen von Lauten

Wir hören nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit der Haut. So haben die Forscher der kanadischen „University of British Columbia“ herausgefunden, dass die Haut und somit unser Tastsinn auf winzigste Luftstöße reagiert und dem Gehirn dadurch hilft, Laute zu unterscheiden. Die Luftstöße, die auf der Haut wahrgenommen werden, helfen beispielsweise die Laute „pa“ und „ba“ auseinander zu halten. Beim Aussprechen des „ba“ entsteht nämlich kaum ein Luftstoß, bei dem „pa“ hingegen schon.

Um zu diesem Ergebnis zu kommen, pusteten die Forscher 66 freiwilligen Testpersonen beim leisen Hören von unterschiedlichen Lautkombinationen, wie den unbehauchten Tönen „ba“ und „da“ sowie den behauchten „pa“ und „ta“, einen Luftstoß auf den Handrücken oder in den Nacken. Eine zweite Gruppe bekam keine Luftstöße. Das Ergebnis: Die Töne wurden von den Testpersonen durchgehend besser verstanden, wenn sie durch einen Luftstoß begleitet wurden.

Damit ist für die Forscher bewiesen, dass wir zum Hören nicht nur einen einzelnen Sinn ansprechen, sondern Ohren, Haut und Augen beim Erkennen von Sprache zusammenspielen. Schon vorher war bekannt, dass Gesichtsausdrücke dabei helfen können, das Gesprochene zu verstehen. Die Erkenntnis, dass auch der Tastsinn für das Verstehen von Sprache von Bedeutung ist, wollen die Forscher weiter nutzen und hoffen, dadurch in Zukunft bessere Hörgeräte entwickeln zu können.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 27. November 2009