Was wäre, wenn unsere Welt nicht mehr von Menschen gelenkt würde, sondern von einer künstlichen Intelligenz, die jeden Schritt unseres Lebens überwacht? In „Evermind. Sie kennt dich“ lebt Livia in einer Gesellschaft, in der die KI MAM scheinbar alles weiß: was gut für sie ist, wen sie treffen soll, welche Träume sie verfolgen darf. Doch was passiert, wenn Perfektion zur Pflicht wird? Wenn Entscheidungen nicht mehr aus dem Herzen kommen, sondern aus Algorithmen, die behaupten, dich besser zu kennen als du selbst?

Kann eine Welt wirklich sicher sein, wenn sie keine Fehler mehr zulässt? Was bleibt von uns übrig, wenn Freiheit durch Effizienz ersetzt wird? Und was bedeutet es für ein junges Mädchen, wenn ihre eigenen Gefühle plötzlich zu etwas werden, das die KI nicht vorhersehen oder kontrollieren kann? Genau diese Fragen wirft der Roman auf – Fragen, die heute schon erschreckend nah wirken.

Fazit

Gerade die Vorstellung, dass eine KI wie MAM irgendwann unsere Wünsche filtert, unsere Begegnungen auswählt und sogar unsere Beziehungen bestimmt, hat mich noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Ist das wirklich ein Fortschritt – oder verlieren wir dabei Schritt für Schritt unser eigenes Gefühl für Intuition, Verbundenheit und Selbstbestimmung?

Für mich zeigt dieses Buch auf eindringliche Weise, wie wichtig es ist, unsere inneren Impulse nicht zu verlieren und weiterhin bewusste, menschliche Entscheidungen zu treffen – auch in einer Welt, die immer stärker digitalisiert und optimiert wird. „Evermind“ ist spannend, emotional und beunruhigend aktuell. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Erschienen bei Oetinger