Schaukeln
Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von islenski.hesturinn, 23 Jahre
Ich bin fünf und hole Schwung. 
Der Himmel ist blau, 
die Sonne scheint. 
Ich könnte ewig schaukeln. 
Mama und Papa lachen, 
Die Luft ist schon warm, 
der Sommer kommt 
und mein Bruder lernt sprechen. 
Ich bin zu alt zum Schaukeln jetzt, 
ich saß viel zu lange hier. 
Über mir Wolken, 
drinnen streiten sie. 
Ich möchte einfach vergessen: 
Mama hat den Tisch gedeckt 
mit einer Kerze 
und Papa blieb weg. 
Ich möchte einfach vergessen: 
Papa hat Feuer gemacht 
abends im Kamin 
und Mama blieb weg. 
Ich sitze auf der harten Schaukel 
und sehe in den Himmel. 
Die Wolken sind dunkel, 
die Sonne ist weg. 
Ich friere und schaukle und schaue, 
weil vorne der Umzugswagen 
rückwärts fährt, um Papas 
Sachen zu holen. 
Wer den Schlüssel sucht: 
etwas Blaues: weite Sorglosigkeit (Himmel) 
etwas Warmes: Hoffnung (Sonne, Kerze, Feuer) 
etwas Hartes: zusehen müssen, nicht eingreifen können, still sein (Schaukelbrett) 
etwas, das piept: im Kopf, keine Kontrolle mehr haben (Umzugswagen beim Rückwärtsfahren)
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