Wo ist unser Platz in der Welt?

Beitrag zum Lyrik-Wettbewerb Connected von Lorena B., 19 Jahre

Ich sehe mich in jedem kleinen Stück der Welt
Ich sehe mich in deiner Lache
und dich darin, wie ich Witze mache

Ich sehe mich in jeder Faser deines seins
den Dingen um mich, so sollte es immer Bleiben
Ein dutzend Leute haben auf der Haut gefühlt
was nun mein Körper spürt

Und manchmal denke ich an die ganze Erinnerung
die in ihnen steckt
Ganze Leben wurden in dieser Hose, diesem T-Shirt, dieser
Jacke gelebt
und das alles in den Fasern versteckt

Vielleicht stand jemand damit vor dem Altar,
Auf einer Beerdigung,
denn die schlimmsten Gedanken wurden wahr
All die steckt in einem Stück Stoff

Genauso wie Bücher immer ein wenig dicker werden
durch jede Person die sie hält
und in die Geschichte zwischen den Seiten fällt

Und am Ende nehmen wir nicht nur die Geschichte mit
Sondern das Buch auch was man zwischen die Seiten gibt
die salzige Meeresluft vom Strandurlaub
oder die Tränen auf Seite 264
die garnicht wegen dem traurigen Ende liefen

wenn man ganz genau hinhört,
hört man zwischen den Seiten noch ein leises schniefen
Und diese Bücher stehen in meinem Regal
Und ich habe das Gefühl als würden sie atmen
weil sie schon so viel erlebt haben

Mein Platz in der Welt
ist dort wo die Worte tanzen
Und da wo du bist

Es gibt unseren Sommer,
der letzte Sommer, er war nur für uns
Ich bin verliebt ins Leben
Und vielleicht auch ein kleines wenig in dich
So genau weiß ich das nicht
Aber will ich auch nicht

Denn Sommer, Sonne, Abenteuer ist genug für mich
Die Verbundenheit auf dem Weg,
wo jeder seine eigene Richtung geht
Und ich weiß, ich seh sie alle nie wieder
Aber dieser eine kleine Augenblick war genug

Und es ist genug wie du mir sagst, dass du nun verstehst
wie ich die Menschen seh
und dass es jede Bindung es wert ist die lange Strecke zu
gehn

Aber wir werden euch nie vergessen
Man kann diese Individualität nicht bemessen
Jeder Mensch ist es wert gekannt zu werden
Auch nur für einen Wimpernschlag
Auch nur für den kurzen Moment

Vielleicht weiß ich deinen Namen nicht mehr
Dabei wird mein Herz ganz schwer
Aber wahrscheinlich kenntest du meinen auch nicht,
wusstest ihn nie
Oder du trägst ihn bei dir, sicher in einer kleinen Schatulle
Erinnerst die an jedes meiner Worte
und all die beschriebenen Orte

Es geht nicht darum wie gut oder schlecht wir uns kannten
Sondern das wir erkannten
Dass es es wert war und immer sein würde

Denn jeder Mensch verdient seine Würde
und nicht abgeschoben, weggezogen, übersehen,
überrannt, verbrannt,
angelogen oder ausgebeutet zu werden
das stürzt uns alle noch ins verderben

Deshalb nehme ich deine Energie mit auf meinen Weg
dass ist woraus meine Seele besteht
Denn irgendwie scheint ein Teil von dir
perfekt in mein Herz zu passen
Wie ein Puzzlestück das einen Hinweis auf's Endbild gibt

Sie alle stecken in jedem Wort was ich schreibe
All die Ungerechtigkeiten die ich in die Welt hinaus schreie
Sie stecken in jedem Atemzug
in jedem Schluchzer den ich verliere
wegen den Toten in der Welt

Wegen den Genoziden und Kriegen
man kann die Ungerechtigkeiten nicht allein besiegen
Aber vielleicht habe ich sie alle etwas gekannt
weil ich das Leben kenne
und nicht wie andere in der Ecke verpenne

Weil ich zuhöre was mir das Leben flüstert
und ich lebe für sie mit
Jeden Tag ein winziges kleines Stück
Die Sachen die ich trage
haben schon hundert Gesichter gesehen