Du bist ich und ich bin Du

Beitrag zum Lyrik-Wettbewerb Connected von Isabel M., 25 Jahre

Ich bin hier und Du bist dort
und doch sind wir am gleichen Ort.
Verbunden durch die Produktion,
Handel, Geld und die Fusion.

Es ist verbunden, es ist vernetzt,
was fast jede Person heutzutage schätzt.
Zumindest jede Person in der westlichen Welt,
weil es nicht sie ist, die das System aufrechterhält.
Wir kaufen, konsumieren, wir schenken uns ein
während andere für das schuften was wir nennen „mein“.

Mein Haus, mein Kleid, mein Brot, mein Wein,
aber wer es gemacht hat bleibt geheim.
Wir wollen es auch gar nicht wissen,
wir wollen verdrängen,
unser schlechtes Gewissen
aus dem Wege sprengen.
Ja, es ist schwer Lieferketten zu verfolgen,
aber nur weil wir verdängen heißt es nicht, dass es nicht ist,
nur weil ich Dich nicht kenne heißt es nicht, dass Du nicht bist.
Dass du nicht arbeitest, Tag ein Tag aus,
damit ich gemütlich hier sitzen kann in „meinem“ Haus.

Wir sind verbunden mit der Erde, der Natur
und eben auch mit der sozialen und wirtschaftlichen Struktur.

Es kann belastend und entmutigend sein,
aber genauso kann es Veränderung bringen,
uns die Kraft geben Neues zu erzwingen
und mit Neuem meine ich Gerechtigkeit.
Gerechtigkeit für unsere Verbundenheit.

Du entscheidest wie Du die Welt siehst,
wen und was Du in Deine Welt einschließt.
Du entscheidest was Du kaufst,
was Du machst,
und damit auch welches Feuer Du entfachst.

Mein Leben beeinflusst Deins.
Dein Leben beeinflusst meins.

Wenn wir also auf unsere Umwelt achten
und die Welt durch die Augen des:r anderen betrachten
können wir die Erde positiv verändern - 
uns irgendwo in der Mitte treffen,
uns um Dinge kümmern, die uns alle betreffen.

Nimm die Klimakrise als Beispiel:
sie schürt Konflikte, zwingt Menschen zu fliehen
und angefacht wird sie durch Konsum, Ignoranz und Hierarchien.
Also lass‘ uns machen einen Deal:
Wenn Du Dich entscheidest was Du kaufst, was Du isst
Denkst Du daran, dass Du nicht alleine bist.
Die Welt ist verbunden, wir alle sind eins
wir können daher loslassen von dem Ganzen „meins“, „deins“.

Autorin / Autor: Isabel M.