Handy
Beitrag zum Lyrik-Wettbewerb Connected von Catita, 26 Jahre
Wir fliehen vor der Realität,
und die Einsicht kommt viel zu spät.
Diese fake Realität,
so fixiert auf dieses Gerät –
und wieder kommt die Einsicht viel zu spät.
Wir verstecken uns hinter Pixel für Pixel,
schauen allen zu – doch bei der Wahrheit machen wir zu.
Ein Wischen, ein Tippen, ein stummes Verstehen,
und das Leben bleibt stehen, um sich irgendwas anzusehen.
Da, wo unser Daumen über Pixel streicht,
hat irgendwo jemand Erde gegraben.
Jedes Leuchten auf unserem Bildschirm
trägt Schatten von Händen, die wir nie sahen,
aus tiefen Minen, aus weitem Land,
während abends der Tisch leer bleibt.
Das Netz ist hier voll, das Herz da ist leer,
die Welt so nah und doch so schwer.
Wir sind verbunden, doch getrennt
von dem, was Leben „wirklich“ nennt.
Vielleicht legen wir es aus der Hand
und spüren den Boden, spüren das Land.
Doch wir sind bereits befleckt,
von dem Schatten, der in jedem Pixel steckt.
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Autorin / Autor: Catita