The Last Dragon King - Die Chroniken von Avalier 1

Autorin: Leia Stone
ins Deutsche übersetzt von Michael Krug

Die 17-jährige Arwen wächst in dem unscheinbaren Dorf Cinder auf, wo es außer Kohlenstaub nicht viel gibt. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie die Rolle der Ernährerin übernommen und hält mithilfe ihrer Jagdkünste ihre Familie über Wasser. Dennoch ist ihr Leben hart und von Verzicht geprägt.
Völlig überraschend macht eines Tages die Garde des Drachenkönigs Halt in Cinder. Sie suchen eine neue Braut für den König, der dringend wieder heiraten muss. Als Arwen unverhofft eine der Anwärterinnen wird, kann sie es zunächst nicht glauben – schließlich muss die neue Königin über äußerst starke magische Fähigkeiten verfügen, die Arwen bei sich selbst nicht vermutet. Nur widerstrebend stimmt sie zu, mit den anderen auserwählten Frauen ins Schloss zu reisen. Ihre Intention ist es jedoch nicht, ihn zu heiraten. Stattdessen hofft sie, dass die Wahl auf eine andere fällt und sie mit der traditionellen hohen Entlohnung wieder nach Hause geschickt wird. Dieser Plan fällt aber in sich zusammen, als sie den König näher kennenlernt und sich immer stärker zu ihm hingezogen fühlt. Und außerdem feststellen muss, dass sie sehr wohl über große Macht verfügt. Eine Macht, die der König dringend braucht …

Meine Meinung zu Buch

„The Last Dragon King“ von Leia Stone ist teilweise doch recht originell und nicht ganz so vorhersehbar, wie ich zunächst angenommen hatte. Allerdings halten sich positive und negative Aspekte hier die Waage. Der Schreibstil hat mich nicht aus den Socken gehauen, und manche Passagen fand ich ein wenig hölzern, ebenso hätte das Worldbuilding für meine Begriffe noch ausgereifter sein können. Die Grundstory war aber mal etwas anderes und nicht schon hundert Mal wiedergekäut und gefiel mir gut. Obwohl das Buch gerade einmal etwas über 300 Seiten hat, kam es mir länger vor, aber im guten Sinne. Ich fand die Balance zwischen erzählter Zeit und Erzählzeit sehr ausgewogen, und so etwas mag ich an Büchern generell recht gern. Auch die Art der Magie und deren Funktionsweise haben mich fasziniert.

Was die Charaktere angeht … die waren etwas flach. Arwen wirkte in ihrer ganzen Art ein wenig unstet, mal ist sie „badass“ unterwegs und mal benimmt sie sich so irrational, dass es nicht besonders glaubhaft wirkte. Ich finde es auch immer problematisch, wenn die Protagonistinnen direkt krasse Heldinnen sind. Nur, weil man eine gute Jägerin ist, muss das nicht automatisch bedeuten, auch schon ohne jedes Training exzellent kämpfen zu können, nicht mal dann, wenn man magisch ist. Auch die Chemie zwischen Arwen und dem König war … „hust“. Und dann ist sie natürlich auch so anders als alle anderen, weshalb er sie selbstverständlich toll findet … naja. DAS war tatsächlich ein Aspekt, den man doch schon viel zu häufig in allen möglichen Geschichten gelesen hat. Auch die Antagonistin, von der man noch nicht sonderlich viel mitbekommt und die häufig eher am Rand erwähnt wird, war mir noch nicht „antagonistisch“ genug. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Teilen noch ändert.
Unterhalten hat mich das Buch dennoch, ich mochte das Ende und bin immerhin neugierig darauf, wie es weitergeht, was bedeutet, dass es so schlecht ja nicht gewesen sein kann (und auch nicht war).
Es wird zweifellos nicht die beste Fantasy-Reihe, die je existiert hat, aber ganz unten ansiedeln würde ich das Buch auch nicht, obwohl es seine Schwächen hat.

Erschienen bei One

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Autorin / Autor: Sarah H. - Stand: 2. Juli 2024