Unsichtbare Narben

Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Denise Raisp, 15 Jahre

Ich wäre lieber ein Gepard,
ein Tier mit geschecktem Fell,
frei in der Natur,
ich mache mich bereit für den Start,
fange an meine Beute zu jagen,
lasse alles raus,
all jenes was schlägt seit vielen Tagen
auf meinen empfindlichen Magen.
Ich wäre lieber sowie du,
dass gebe ich offen zu.
Ich würde dich gerne besser kennen,
alles in mir beginnt zu brennen,
ich weiß nicht was ich machen soll,
verloren habe ich alles was mir lieb war,
nur das Materielle ist noch da,
all jenes was wäre ersetzbar.

Es sind die unsichtbaren Narben,
die mir all die Kraft rauben,
das Reich meiner Seele ist zerbrochen,
ich bin emotional instabil.

Jeder sagt, dass ich anders bin,
ich sei gefährlich und gestört,
gehöre in die Psychiatrie,
suchst Fehler, beginn bei dir.
Ich verberge die Wut,
über viele Tage lang in mir,
irgendwann weicht dann meine Mut,
ich breche aus, wie ein Vulkan.

Ich spiele Gitarre,
alleine in einem Raum,
ich will isoliert sein
und kann doch nicht alleine bleiben.
Ich kann nicht nur gewinnen,
nur verlieren ist eine Schande,
ich will nicht leben,
bin ohnehin zu nichts im Stande.

Du lehnst mich ab,
ihr habt Angst,
ich weiß, was ihr von mir denkt.
Ich lausche gebannt den Gerüchten,
als würdet ihr diese für mich züchten.
Ich sehe euch beim Leben zu,
seit vielen Jahren schon,
ich will sein wie ihr,
glücklich und frei.
Ich will akzeptiert werden.

Ich wäre lieber ein Gepard,
ein Tier mit geschecktem Fell,
frei in der Natur,
ich mache mich bereit für den Start,
fange an meine Beute zu jagen,
lasse alles raus,
all jenes was schlägt seit vielen Tagen
auf meinen empfindlichen Magen.
Ich wäre lieber sowie du,
dass gebe ich offen zu.
Ich würde dich gerne besser kennen,
alles in mir beginnt zu brennen,
ich weiß nicht was ich machen soll,
verloren habe ich alles was mir lieb war,
nur das Materielle ist noch da,
all jenes was wäre ersetzbar.

Es sind die unsichtbaren Narben,
die mir all die Kraft rauben,
das Reich meiner Seele ist zerbrochen,
ich bin emotional instabil.

Denn ich bin anders als ihr,
ich bin krank,
dennoch ein Mensch,
wie auch er, sie und du.
Ihr sucht nach meinen Fehlern,
wollt alle finden,
braucht Gründe mich abzulehnen,
ich spüre meine Hoffnung schwinden.

Ich stoße dich weg,
will wo anders sind.
Ihr wollt mich nicht,
wisst zu viel von mir.
Es gibt Tausende wie mich,
doch nicht jeder schämt sich,
aber ich.
Psychisch krank zu sein,
liefert dir noch dazu oft einen Krankenschein,
es ist ein Fluch in seinem Leben,
Menschen denken man würde nie alles geben,
ich würde alles dafür tun,
wenn ihr mich nehmen würdet wie ich bin.

Ich bin wie ein Eiszapfen,
ihr seid der Sonnenschein,
seid ihr zu stark vernichtet ihr mich,
habt kein Problem damit,
haltet ihr euch zurück,
erhaltet ihr mich.
Ihr könnt entscheiden wie ich bin,
denn auch wenn meine Stimmung schwankt,
kann ich fröhlich sein,
ganz sowie zu meinem Beginn.

Es sind die unsichtbaren Narben,
die mir all die Kraft rauben,
das Reich meiner Seele ist zerbrochen,
ich bin emotional instabil.

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Autorin / Autor: Denise Raisp, 15 Jahre