Nicht zum Lachen

Lachgas hat sich zur Partydroge in Deutschland entwickelt. Nicht lustig, finden Ärzt:innen. Das Risiko von Lachgas werde unterschätzt.

Bild: Sebastiaan ter Burg CC BY 2.0

Lachgas erobert derzeit als Partydroge Deutschland. Es reduziert Angst und Anspannung und führt zu Glücksgefühlen bis hin zu Halluzinationen. Es gilt als vermeintlich risikoarm, da die Wirkung bereits nach wenigen Minuten nachlässt – doch das ist ein massiver Trugschluss, warnen die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Hirnstiftung in einer Pressemeldung.

Der Konsum sei nicht ungefährlich. Zum einen seien die Gaskartuschen bei der Verwendung extrem kalt (bis zu -55° C), sodass bei direkter Inhalation schwerste Verletzungen an Fingern oder Lippen möglich sind. Auch Lungenrisse durch den hohen Druck des sich ausdehnenden Gases seien möglich.

Zudem könne der Konsum zu einer Reihe an schweren neurologischen Folgen führen. Sie reichen von Bewusstlosigkeit über Lähmungserscheinungen bis hin zu Hirnschäden. Bei chronischem Konsum kommt es zu Störungen im Zellstoffwechsel, wodurch ein funktioneller Vitamin-B12-Mangel entstehe. Dieser könne schwere Schäden verursachen, werde der B12-Mangel nicht rechtzeitig erkannt, seien diese Folgen mitunter nicht mehr umkehrbar.

Weil Kliniken derzeit vermehrt von Menschen mit schweren, unklaren neurologischen Beschwerden oder Blutbildstörungen nach dem Konsum von Lachgas berichten, fordern die Expert:innen eine großangelegte Informationskampagne, um vor allem junge Menschen auf die Gefahren von Lachgas hinzuweisen.

In Deutschland sind Verkauf und Konsum von Lachgas nicht verboten. In anderen Ländern hingegen, wie in den Niederlanden oder Großbritannien, wurde es bereits als Droge eingestuft, in Frankreich ist der Verkauf an Minderjährige verboten.

Fazit: Lachen ist gesund, Lachgas ist es definitiv nicht!

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung; Bild: Sebastiaan ter Burg CC BY 2.0 Deed - Stand: 28. März 2024