Angst öffnet Augen

Erweitertes Blickfeld hilft, visuelle Reize besser wahrzunehmen

Bild: Lizzynet

Emotionale Gesichtsausdrücke sehen nie grundlos so aus, wie sie aussehen. Sie haben neben der sozial nützlichen Funktion, Beobachter auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen, oft auch einen Effekt auf die Physis des Menschen, die dabei hilft, die fragliche Situation besser zu meistern. Bei Ekel etwa wird das Gesicht zu einer zerknautschen Grimasse gezogen, die gleichzeitig Nase, Augen und Mund verschließt, um etwa eklige Gerüche oder mögliche Krankheitserreger möglichst auszusperren.

Auch vor Angst geweitete Augen erfüllen noch einen anderen Zweck, neben dem, andere auf die Gefahr aufmerksam werden zu lassen. So haben Daniel Lee von der University of Toronto und seine KollegInnen  herausgefunden, dass die aufgerissenen Augen das Blickfeld erweitern. Die WissenschaftlerInnen konnten mit Hilfe von Testpersonen zeigen, dass visuelle Reize auch im abgelegensten Bereich des peripheren Blickfeldes besser unterschieden werden, wenn die Augen angstvoll geweitet sind als wenn das Gesicht eine neutrale oder angeekelte Mimik trägt.

Für den Betrachter ergibt sich außerdem der Vorteil, dass er bei weit aufgerissenen Augen besser die Blickrichtung erkennen kann. Da mehr vom Weißen des Auges sichtbar wird, lässt sich aufgrund des besseren Kontrastes auch die Ausrichtung der Iris schneller beurteilen. Schließlich will der Beobachter ja möglichst schnell wissen, aus welcher dunklen Ecke die gefährliche Schlange oder der böse Angreifer kommen, wegen denen der Geängstigte so erschrocken guckt.

Für die ForscherInnen zeigen die Ergebnisse dieser kleinen Studie, wie ausgefeilt der menschliche Blick ist und welch wichtige Rolle der als soziales Signal spielt.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung; Bild: Lizzynet - Stand: 3. Mai 2013