Kid Cudi - Indicud

INDICUD FEAT. 'JUST WHAT I AM', 'IMMORTAL' & 'GIRLS'

Albumcover Kid Cudi

Drei Jahre nach Veröffentlichung seines letzten Albums ist Kid Cudi zurück! Und das gleich mit 18 brandneuen Songs. Mit „Day'N'Nite“, das in Deutschland bis auf Platz 13 der Charts kletterte, gelang dem Rapper aus Cleveland 2009 auf Anhieb ein Hit. Ob die Songs aus „Indicud“ an diesen Erfolg anknüpfen können?
Leicht könnte man auf die Idee kommen, dass das 2013 veröffentlichte Werk unter dem Motto „Explosion“ entstand – prangt selbige doch auf der eingerahmten CD-Hülle, und auch auf der Silberscheibe züngeln Flammen. Kid Cudi will offenbar hoch hinaus.
Brandheiß klingt das Intro allerdings nicht. Im Hintergrund zirpen Grillen, dann baut sich allmählich ein bedrohlicher, vom Synthesizer geprägter Klang auf. Eine Kinderstimme verkündet „You could fly“ und zitiert damit eine Szene aus dem Psychothriller „The Good Son“. Wie schon auf den beiden Vorgängeralben verherrlicht sich der Künstler gern selbst, geizt aber auch nicht mit Ironie. Anspielungen auf den Mond werden hier und da gestreut und insgesamt erscheint das Album etwas „abgehoben“. So klingt Kid Cudis sonore Stimme, als würde er durch einen Raumanzug rappen. Ansonsten gilt das Prinzip: Synthesizer, Synthesizer und noch einmal Synthesizer. Schlecht ist das deshalb zwar nicht, aber auch nicht gerade originell.
Unterstützung bekommt der Künstler von begabten Kollegen wie King Chip oder Kendrick Lamar. Ohrwurmgarantie bieten Lieder wie „King Wizard“ oder „Red Eye“. Aufgelockert werden die gerappten Stücke durch reine Instrumentals wie „New York City Rage Fest.“
Liebe, Hass, Träume und zerstörte Träume sind immer wiederkehrende Themen des Albums. Über das Klischee-Image eines Hip-Hoppers reicht Kid Cudi hinaus: Ab und an wird es ganz schön tiefgründig. An anderen Stellen dominieren dann wieder simple Zeilen à la „Everywhere I go/ I see pretty girls“, die in Endlosschleife wiederholt und für den Hörer zur Qual werden.
Den Rap neu erfindet „Indicud“ sicher nicht. Trotz starker Lieder (etwa „Cold Blooded“) wirkt das Album insgesamt etwas monoton, weil auch das Tempo der Songs sich oft ähnelt. Bestechen können dafür die letzten beiden Tracks und das Outro.
Kid Cudi ist zurück und macht seinen Job gewohnt gut. Nur die versprochene (Gefühls-)Explosion bleibt leider aus.

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Autorin / Autor: lazybudgie96