Miese Stimmung durch Frauenzeitschriften

Studie: Zufriedenheit mit dem eigenen Körper sinkt

Manche behaupten ja, es gebe nichts Entspannenderes als sich mit einer Frauenzeitschrift gemütlich auf dem Sofa zu lümmeln. Besonders zufrieden macht die Lektüre allerdings nicht, wie jüngst die Psychologinnen Annemarie Rettenwander, Lisa Humer und Barbara Juen herausgefunden haben. In einer experimentellen Studie, deren Ergebnisse auf dem Internationalen Kongress für Essstörungen in Alpbach präsentiert wurden, zeigten die Psychologinnen, dass das Lesen von Frauenzeitschriften Mädchen die Laune verdirbt.

In dem Experiment ließen sie 143 Mädchen Zeitschriften lesen - und zwar entweder Frauenzeitschriften oder populärwissenschaftliche Zeitschriften(etwa "GEO" oder "Spektrum der Wissenschaft"). Nach der 15-minütigen Lektüre wurde anhand von Fragebögen die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper oder das Schlankheitsstreben der Mädchen erhoben. Die Forscherinnen waren überrascht, wie deutlich sich die Laune und die Körperzufriedenheit bei den Frauenzeitschriftenleserinnen unmittelbar nach der Lektüre verschlechtert hatte, während die Mädchen, die wissenschaftliche Zeitungen lasen, wesentlich besser drauf waren - und das obwohl die Themen der Zeitschriften jetzt nicht unbedingt bevorzugte Jugendthemen sind.

Unerreichbare Ideale

Annemarie Rettenwander sagte in einem Interview mit dieStandard.at: "Das Problem bei solchen Zeitschriften ist, dass man/frau sich nicht wirklich mit realen Personen vergleicht. Viele Bilder von Frauenkörpern sind graphisch bearbeitet und frau vergleicht sich daher mit Kunstfiguren, die unerreichbar sind." Auch die zahlreichen Beziehungs-, Schönheits- und Jobtipps gaukelten den Frauen vor, dass alles machbar sei, wenn man nur das richtige tue (oder kaufe). In der Realität sei leider vieles nicht machbar, daher könne man sich nur als Verliererin fühlen, wenn man so was lese, meint Rettenwander.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 5. Januar 2008