Ich bin´s Nika! Wie alles anfängt...

Autor: Jürgen von Bülow

Cover: Jürgen von Bülow: Ich bin's Nika! Wie alles anfängt...

Die fünfzehnjährige Nika hat eine tolle Stimme und singt für ihr Leben gern. Dank ihres Onkels, der Sketche für eine erfolgreiche Kindersendung schreibt, kann sie ihr Können nun vor einem großen Publikum unter Beweis stellen: Sie darf den neuen Titelsong der Show singen und präsentieren. Dabei lernt sie Luka kennen und für Nika ist es Liebe auf den ersten Blick. Tatsächlich bahnt sich zwischen den beiden etwas an, aber einige Komplikationen sorgen dafür, dass es nicht immer ganz glatt läuft – und Nika hat zudem auch einige Probleme, sich an das verlogene Showbiz zu gewöhnen …

Fangen wir mal bei der Protagonistin an. Anfangs ist Nika eher zurückhaltend und traut sich nicht, ihre Meinung zu sagen. Das hat mich sehr gestört, denn so was kenne ich schon von zu vielen anderen Romanfiguren. Im Laufe des Buches wird Nika glücklicherweise selbstsicherer – leider einen Tick zu sehr. Man könnte sagen, sie mutiert zu einer richtigen Superzicke. Abgesehen davon finde ich Nika ziemlich kindisch und für ihr Alter sehr unreif. Alles in allem ist sie aber eigentlich ganz lustig drauf und nicht so abgedroschen wie viele andere Charaktere, die man so kennt.

Wo wir gerade dabei sind: Die weiteren Charaktere in „Ich bin’s, Nika!“ haben mir recht gut gefallen. Sie sind abwechslungsreich, sympathisch (oder auch nicht, wenn sie es nicht sein sollten) und einwandfrei beschrieben. Ich konnte auch vollends nachvollziehen, warum Nika in Luka verknallt ist – genau so soll es sein.

Die Story an sich wird spannend und turbulent erzählt. Eigentlich passiert gar nicht mal so viel, aber das, was passiert, ist immerhin interessant und lädt an einigen Stellen zum Mitfiebern ein. Vor allem kommt anschaulich rüber, wie kühl und hektisch es im Showbusiness zugeht.

Der Schreibstil ist wohl Ansichtssache. Das Buch liest sich, als sei es wirklich von einer Fünfzehnjährigen geschrieben worden – das macht auf mich einen kindischen, auf andere vielleicht einen extra realitätsnahen Eindruck. Als unauthentisch kann ich die Schreibe auf jeden Fall nicht bezeichnen; die Gefühle kamen beim Lesen eigentlich immer an, auch, wenn ich sie oft überzogen fand und nicht nachvollziehen konnte (Nika ist ein impulsiver und stimmungsschwankender Mensch).

Alles in allem ist „Ich bin’s, Nika!“ ein nettes, frisches Buch für (junge & jung gebliebene) Leute, die kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch suchen.

*Erschienen bei: Kosmos-Verlag*

Autorin / Autor: darksundance - Stand: 2. September 2008