Small Fish

2002  gab es hier auf LizzyNet einen LizzyArt Wettbewerb, zu dem viele künstlerische Werke eingesendet wurden.

Und wie immer bei Wettbewerben wurde vorher angekündigt, dass es auch kleine, aber feine Preise zu gewinnen gibt. Und das ist, wie ich jetzt herausgefunden habe, nicht nur eine leere Versprechung ;-). Die kleine Überraschung, die es diesmal für alle Gewinnerinnen gab, war ein Computer-Spiel namens *Small-Fish*.

Mal wieder neugierig?!

Hm - was da bloß drin ist? Etwa ein Buch? Ungefähr die Form und Größe hat es ja. Egal - ich bin zu neugierig, um weiter zu raten und mache das dünne Päckchen auf. Eine bunte Schachtel fällt mir entgegen:
S m a l l  F i s h - steht da drauf. Hm - was das wohl sein mag? Ich öffne sie und darin befinden sich eine CD-Rom und ein Heftchen mit viel viel Text. Da ich erstmal zu faul zum Lesen bin, schiebe ich die CD einfach in meinen Computer und will selbst sehen, was ich darauf finde ;-).

Ausprobieren....

Hm... Das sieht ja schon einmal gut aus - die CD-Rom startet auf Vollbild und nimmt so den ganzen Bildschirm ein. In dem schwarzen Rahmen befindet sich eine weiße Fläche, auf der jede Menge, für mich unlesbare, Schriftzeichen stehen. Ist das etwa alles chinesisch? Oder japanisch? Na ja... lesen kann *ich* das jedenfalls nicht! Auf den zweiten Blick fällt mir dann natürlich auf, dass beim Darüberscrollen mit der Maus Rubriken mit englischen Namen wie "Planets", "Garden" und "Thermodynamics" erscheinen. Ich beginne mit einem Klick auf "Parrot" und bin gespannt, was mich erwartet.

...und musizieren ;-)

In dem schwarzen Rahmen eröffnet sich mir nun ein neues Bild. Auf einem lilanen Hintergund erscheint ein kleiner orangener Ring. Mein Mauszeiger verwandelt sich in einen gelben Kreis mit schwarzer Umrandung. In den vier Ecken des Bildes befinden sich vier verschiedenfarbige Formen, die ich, wie ich bald rausfinde, aus der Ecke ziehen kann, so dass sie mitten auf meinem Bildschirm liegen. Klicke ich mit der Maus, enstehen kleine gelbe Punkte und je nachdem wo ich sie hinsetze, erklingen unterschiedliche Töne. Der orangene Ring setzt sich, sobald ich einen gelben Punkt gemacht habe, darüber und "verschlingt" ihn, wobei es einen weiteren Ton gibt. Je nachdem wieviele Punkte ich in verschieden großen Abständen an bestimmte Orte setze, erklingt also eine Melodie - oder zumindest viele Töne hintereinander ;-). Auch die Objekte aus den Ecken verändern die Klänge, je nachdem an welchem Ort sie stehen.

Klänge, Farben und Formen

So kann man quasi mit Hilfe des Programms mit den Formen verschiedene Klänge erzeugen. Manchmal kann das, was man da so produziert, sich auch ziemlich schrecklich anhören, aber wenn man ein bisschen herumprobiert, kann auch etwas Gutes daraus werden! Schaltet doch mal eure Lautsprecher an, während ihr diesen Artikel lest ;-)...

Entwickelt haben dieses Klangspiel Kiyoshi Furukawa (Konzept, Musik und Programmierung), Masaki Fujihata (Bild und Programmierung) und Wolfgang Münch (Programmierung der Stücke und der CD-ROM). Sie waren zu der Zeit am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) zu Gast. Das ZKM versteht sich als Forum für die Begegnung von Wissenschaft und Kunst, Politik und Wirtschaft. Jungen Leuten wie z.B. den Entwicklern von Small Fish wird hier die Möglickeit gegeben, solche oder andere Projekte zu machen und vielleicht sogar eine "neue Kunst" (ohne Pinsel oder Meißel ;-) zu schaffen.

Fazit

Small Fish ist ein gelungenes Spiel/Programm, das erstens durch die vielen bunten Formen und Klänge und zweitens durch die Art, wie man diese erzeugt, beeindruckt. Mit ein bisschen Fantasie kann man sich sicher länger mit den insgesamt 15 verschiedenen Rubriken beschäftigen und interessante Klangspiele erzeugen. Das Einzige, was ich schade finde, ist, dass es keine Möglichkeit gibt, gelungene Eigenkreationen abzuspeichern. Aber sonst ist es ein wirklich tolles Projekt. Leute mit guten Ideen sollten allgemein wirklich mehr Unterstützung bekommen ;-)!

Autorin / Autor: Linus - Stand: 5. Juni 2002