Vier ganz neue Seiten der Vier

missmarie vereinigt Buddhismus, Rap, ikonologische Motive und Literatur

Mathe ist nicht wirklich mein Lieblingsfach und so habe ich mich in der letzten Stunde zu einem Streifzug durch die Zahlenbedeutung hingerissen. Es ist erstaunlich, was man aus einer Vier so alles machen kann ;)

*1) Vier Edle Wahrheiten*
Unter diesen Wahrheiten versteht man einen (kleinen) Teil der Lehre Buddhas. Die erste Wahrheit nennt sich Dukkha oder das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll. Dahinter verbirgt sich das Leiden im Tod, im Alter oder in einer unerfüllten zwischenmenschlichenBuddha
Beziehung. Dukkha bedeutet übersetzt weitaus mehr als das deutsche Leiden. Es wird deshalb auch oft mit Unzufriedenheit übersetzt. Samudaya oder Die Ursache des Leidens sind Begehren, Unwissenheit und Abneigung ist die zweite Wahrheit, auf die Nirodha folgt. Das bedeutet „durch das Erlöschrelig
en der Ursache, erlischt das Leiden“. Man kann es so verstehen, dass man im Tod zum Beispiel krankhaftes Verlangen ablegen kann. Die letzte Wahrheit heißt Magga und beinhaltet eine weitere buddhistische Lehre, nämlich den Achtpfad.

*2) Fanta 4*
Auf meine religiösen (und etwas verwirrenden) Einfälle folgte etwas ganz naheliegendes: die Musik. Ich mache meinen mp3-Player an und zufällig hör ich dann "ernten was wir säen" von den Fantastischen 4. Wer das ist, dürfte wohl fast allen bekannt sein. Die Band aus Stuttgart hat sich dem deutschen Rap und HipHop verschrieben. Spätestens seit „Bär“, ihr Entdecker, in der DSDS Jury sitzt, ist das Fanta 4 Fieber wieder ausgebrochen.

*3) Vier Weltweisen*
Von vier Weltweisen hatte ich bis zu meiner Busfahrt am Nachmittag auch noch nie etwas gehört. Doch da standen zwei (um ehrlich zu sein etwas esoterisch angehauchte) Personen an meiner Haltestelle und unterhielten sich über Zeichen. Was es mit den „Menschen“ auf sich hat, die so weise sind, weiß ich jetzt auch: Die vier Weltweisen sind in erster Linie gar keine Menschen, sondern ein ikonologisches Motiv (Motiv der Kunstgeschichte). Man findet es oft auf hanseatischen Kirchenuhren. Es ist eine Vierergruppe, die aus Claudius Ptolemaios (bekannter Astronom des Altertums), Alfons X. von Kastilien (berechnete die Bewegung des Mondes und der Planeten neu), Hali (arabischer Astronom und Arzt des 11. Jahrhunderts) und Albumasar (persischer Astronom des 9. Jahrhunderts) besteht.

*4) Vier Fliegen auf grauem Samt*
Dieses Buch von Giallo aus dem Jahr 1971 fand ich dann am Nachmittag in unserer Bücherei. Es ist ein italienisch-französischer Psychothriller, in dem es um Erpressung und Mord geht. Das (nicht sehr aussagekräftige) Ende dreht sich um vier Fliegen auf grauem Samt.

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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 28. April 2008