Zu alt zum Surfen!?

IT-Branche ignoriert "Silver Surfer"

Wenn es um Hardware- und Software-Entwicklung geht, scheinen die Hersteller so erfinderisch zu sein wie kaum eine andere Branche. Und das mit großem Erfolg: Der Umsatz mit Software stieg im Jahr 2012 auf 17 Milliarden Euro! Dennoch haben die Unternehmen einen blinden Fleck: die wachsende Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren. Die Bedürfnisse der sogenannten "Silver Surfer" scheinen laut einer Studie von US-ForscherInnen ganz schön ignoriert zu werden, obwohl sie zu einer der schnellst wachsenden Zielgruppe des Marktes gehören und über genügend Geld verfügen, diese Produkte auch zu kaufen.

Mark McMurtrey, Ronald McGaughey, James Downey and Steven Zeltmann von der University of Central Arkansas konnten aufzeigen, wie die ältere Bevölkerung sich zunehmend "verdrahtet". SeniorInnen verwenden Computer und ihre Programme inzwischen genauso selbstverständlich wie Jüngere: sie kaufen online ein, recherchieren Forschungsthemen, bleiben in Kontakt mit Freunden und Verwandten, betreiben eine Facebook-Seite und twittern regelmäßig. Auch in der Nutzung mobiler Technologie, einschließlich Handys, stehen sie den jüngeren Menschen in nichts nach. Was aber geschieht, wenn die Sinne nun mal altern und die Augen, die Ohren und die Geschicklichkeit der Hände nicht mehr so wollen, wie ihre Eigentümer das gerne hätten? Hier käme jetzt die erleichternde Technologie ins Spiel, wenn es sie denn gäbe ;-). Aber wie die Studienautoren feststellen, sind die Hersteller leider bisher "zu dumm", auf die Bedürfnisse dieses Teils der Gesellschaft zu reagieren. Damit schadeten sie nicht nur der Zielgruppe, sondern auch ihrem eigenen Absatzmarkt. Darüber hinaus sehen die Forscher es auch als eine Frage der sozialen Verantwortung, dass Soft- und Hardware-Unternehmen auf die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft eingehen und nicht nur die jüngere Generation und die Nichtbehinderten bedienen.

"Sicherzustellen, dass unsere Senioren ganz normale Teilnehmer der digitalen Welt sind, ist eine Verantwortung, die von allen geteilt werden muss, damit unsere Älteren produktive Mitglieder unserer Gesellschaft bleiben. Ein solcher Ansatz wird nicht nur ihre Lebensqualität, sondern die der ganzen Welt verbessern," schlussfolgern die Forscher.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemiteilung; - Stand: 15. Mai 2013