Was bedeutet Mashup?

Mashups sind Collagen aus Bildern anderer Leute oder zusammengeschnittene Musikvideos aus „geborgtem“ Film-Material mit anderer Musik.

Eine der wichtigsten Neuerungen beim Web 2.0 (nun gut, manchmal neuer, manchmal nicht…) besteht darin, dass den NutzerInnen immer mehr Möglichkeiten geboten werden, selber mitzumachen, aktiv zu werden und alle möglichen Dinge zu veröffentlichen.

Remixer-Kultur

Eine wichtige Nebenwirkung davon ist, dass überall dort, wo Communities und Veröffentlichungs-Möglichkeiten aufeinander treffen, die NutzerInnen sich auch bei einander bedienen können. Eine Auswahl solcher Seiten findet ihr im Kapitel über Online-Speicherung; einige beliebte Klassiker sind z.B. YouTube für Videos und Flickr für Fotos. Auf solchen Seiten hat sich eine regelrechte Remixer-Kultur gebildet: Hobby-FotografInnen machen Collagen aus Bildern anderer Leute, Video-Fans schneiden „geborgtes“ Film-Material mit anderer Musik zu selbstgemachten Musikvideos zusammen und Fanfiction-AutorInnen schreiben die Geschichten von anderen Fic-Autoren nach ihrem eigenen Geschmack um. Zum Video-Remixen gibt es sogar schon eigene Seiten, die gleich einen Video-Editor mitliefern (alle Links s.u.).

Ohne schlechtes Gewissen

Was darf man benutzen?

Natürlich geht es auch dabei nicht immer ganz legal zu. Schließlich ist es genauso einfach und verführerisch, auch copyright-geschütztes Material zu verarbeiten. Und auch als private Nutzerin, die ihre eigenen Kreationen online stellt, will man vielleicht gar nicht, dass andere Leute sie beliebig weiterverarbeiten. Zum Glück gibt es nicht nur Medien, die ganz streng copyright-geschützt sind, sondern auch solche, die so genannten Creative Commons (CC-) Lizenzen unterliegen. Damit kann die AutorIn festlegen, ob und wie weit sie es anderen Leuten erlauben will, ihre Kreationen zu verändern und weiterzuverwenden. Der Artikel „Musik aus dem Internet“ erklärt die verschiedenen Lizenz-Arten und wie ihr freigegebenes Material findet, am Beispiel Musik (s. links im Kasten)

Verschaff dir Überblick

Mashup kommt ursprünglich aus der Musikszene

Für all die oben erwähnten kreativen Remixe wird ab und an auch der Begriff „Mashup“ verwendet. „Mashup“ (wörtlich übersetzt so ungefähr „Mischmasch“ oder „Vermanschung“) kommt ursprünglich aus der Musikszene, wo er einen Remix beschreibt, der Stücke von mehreren KünstlerInnen enthält. Heute kann er für so ziemlich alles stehen, das aus mehr als zwei Quellen zusammengesetzt und im Internet veröffentlich wurde. Daneben hat er jedoch auch noch eine speziellere Bedeutung: Eine Webseite, die Inhalte von anderen Seiten für ihre eigenen Zwecke benutzt.

APIs

Eine ständig wachsende Liste aller verfügbaren APIs findet ihr auf der Seite ProgrammableWeb (s.u.). Daneben enthält die Seite auch noch eine Fundgrube an interessanten, nicht so interessanten, nützlichen und überflüssigen Mashups, was sie nicht nur für zukünftige Webmaster interessant macht.

Wie geht das?

Damit das funktioniert, muss es zunächst einmal Webseiten geben, die so nett sind, ihre Daten und Funktionen zur freien Verfügung zu stellen. Technisch gesehen geschieht das über ein so genanntes API (Application Programming Interface), eine standardisierte Programmierschnittstelle, die andere Webseiten-ProgrammiererInnen aufrufen können, um die Funktionen bei sich einzubauen. Für die Seite, die ihre Daten auf diese Weise teilt ist das eine gute Werbung, denn sie macht damit sowohl die ProgrammiererInnen auf sich aufmerksam als auch die UserInnen, die hinterher die Mashup-Seiten ansurfen.

Warum Landkarten im Internet immer gleich aussehen…

Der Mashup-Klassiker schlechthin ist die API von Googles Landkarten-Service GoogleMaps (oft ergänzt durch die Satellitenbilder aus GoogleEarth). Diese so genannten Geodaten lassen sich fast unbegrenzt mit Sonderfunktionen versehen, um damit etwas praktisches Neues zu schaffen. So könnt ihr beispielsweise auf der Fotoplattform Flickr jedem Foto einen Ort zuweisen und auf der Karte mitverfolgen, wo die Fotos aufgenommen wurden, während Maptales euch die Chance gibt, zu einem Ort auf der Karte eine Geschichte einzustellen. Auf PlaceSpotting könnt ihr Geografie-Rätsel lösen (und selber erstellen), bei denen man anhand von Satellitenfotos und einigen Hinweisen einen Ort erraten muss. Praktisch für JoggerInnen und Leute, die immer schon mal wissen wollten, wie lang eigentlich ihr Schulweg ist, ist die Seite Gmaps Pedometer, wo ihr Routen anlegen und ausmessen könnt.

Seiten zum Video-Remixen

Mashups  für alle Gelegenheiten

GoogleMaps-Mashups

Noch mehr zum Weiterverwenden:

Autorin / Autor: Zachanassian - Stand: 25. Oktober 2007