Bartimäus - Das Auge des Golem

Bartimäus is back!

Bartimäus is back. Ungerne zwar, aber der mittlerweile schon richtig ministeriumsverseuchte Nathanael steckt so tief in der Klemme, dass er unbedingt die Hilfe von Bartimäus braucht. Denn nicht nur die Widerstandskämpfer erschüttern die Seelenruhe der Zauberer, sondern auch Anschläge, die von einem weitaus mächtigerem Wesen verübt wurden.
Bahnhof? Bartimäus ist ein mächtiger Dämon, der einst von einem kleinen Dreikäsehoch beschworen wurde und ihm zu Willen sein musste. Das geschah im ersten Teil der wirklich witzigen Fantasy-Trilogie. Nathanael und Bartimäus erlebten spannende Abenteuer in der skurrilen Welt der Zaubereiministerien, der Dschinn und Afriten.

Noch konnte man glauben, dass die beiden einst gute Freunde werden könnten. Im zweiten Teil - das Auge des Golem - merkt man aber, dass dem mittlerweile jugendlichen Nathanael jegliche Symphatie abhanden gekommen ist. Schnöselig, eingebildet, machthungrig und ohne Charakter sucht er nur seinen eigenen Vorteil - und wird dafür von dem stets cool bleibenden Dschinn Bartimäus verachtet. Trotzdem muss er ihm dienen. Nathanael hingegen muss aufpassen, dass die anderen unsympathischen Zauberer ihn nicht ins gesellschaftliche Aus drängen. Und dafür braucht er nunmal Bartimäus Hilfe. Mit von der Partie ist außerdem die Widerstandskämpferin Kitty, die mit einer obskuren Gruppe gegen die Vorherrschaft der Zauberer kämpft.(Im ersten Teil hatte Kitty bereits einen kurzen Auftritt - ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern - und jetzt ist sie eine ganz eigenständige Figur geworden, die auch im dritten Teil eine Rolle zu spielen hat - wie ich vermute.) Ausgerechnet die soll Nathanael dingfest machen. Aber es kommen noch andere, viel schlimmere Probleme hinzu, bei dem nicht nur der wundersame Dschinn, sondern auch die todesmutige Kitty dem eitlen Fatzke aus der Patsche helfen muss.

*Rundum genial!*
Irgendwie merkwürdig ist, dass es eigentlich überhaupt keinen Helden und keine Heldin gibt - außer vielleicht Bartimäus, aber der ist viel zu cool, als dass man mit ihm mitfiebern könnte oder müsste. Natahanael zeigt so wenig nette Seiten, dass man ihn einfach doof finden muss und auch Kitty ist zwar in jeder Hinsicht ein starkes Mädchen, aber trotdzem niemand, den man so richtig ins Herz schließen würde. Mich hat's aber nicht gstört, im Gegenteil, denn es ist insgesamt alles so spannend, skuril, verrückt und witzig, dass man das Buch einfach verschlingen und lieben muss. Ich musste so oft laut auflachen, dass andere Leute mich immer blöd angeguckt haben, wenn ich in der Straßenbahn in dem unhandlichen Schinken geschmökert habe. Ach ja, und das Cover ist wirklich schön! Ich finde, eigentlich sollte alle Buchcover so schön und liebevoll gemacht sein!!! Wirklich ein rundum cooles, witziges, geniales Buch! Viel besser als der ganze andere 0815-Fantasykram. Bei allem Humor ist das Buch trotzdem ernsthafter und tiefsinniger als so manches andere, weil die Handlung jenseits der fantastischen Elemente und des sarkastischen Tons auch die eines politischen Romans sein könnte. Man kann es ja lesen, wie man will. So oder so - ich freue mich jetzt schon auf Teil 3.

Autorin / Autor: luthien - Stand: 5. Juli 2005