Glück trotz Krisen stabil
Zum Internationalen Tag des Glücks wurde der World Happiness Report 2023 veröffentlicht
Zum Internationalen Tag des Glücks am 20. März wurden die Ergebnisse des World Happiness Report vorgestellt, in dem seit dem Jahr 2013 Zufriedenheit und "Glück" in verschiedenen Ländern von einem internationalen Forschungsteam wissenschaftlich erfasst werden. Wichtiges Ergebnis: Trotz sich überschneidender Krisen bleiben die meisten Menschen widerstandsfähig und die durchschnittliche Lebenszufriedenheit ist in den COVID-19-Jahren 2020-2022 genauso hoch wie in den Jahren vor der Pandemie.
"Das oberste Ziel von Politik und Ethik sollte das menschliche Wohlbefinden sein", sagte Jeffrey Sachs, Forscher an der Columbia University und Mitautor des Reports. "Die Glücksbewegung zeigt, dass Wohlbefinden keine 'weiche' und 'vage' Idee ist, sondern sich auf Bereiche des Lebens konzentriert, die von entscheidender Bedeutung sind: materielle Bedingungen, geistiger und körperlicher Wohlstand, persönliche Tugenden und gute Staatsbürgerschaft. Wir müssen dieses Wissen in praktische Ergebnisse umsetzen, um mehr Frieden, Wohlstand, Vertrauen, Zivilität - und ja, auch Glück - in unseren Gesellschaften zu erreichen".
Finnland zum sechsten Mal in Folge glücklichstes Land
Finnland bleibt das sechste Jahr in Folge auf dem ersten Platz. Litauen ist das einzige neue Land in den Top 20 und hat sich seit 2017 um mehr als 30 Plätze verbessert. Das kriegsgebeutelte Afghanistan und der Libanon sind weiterhin die beiden unglücklichsten Länder in der Studie, deren durchschnittliche Lebensbewertung um mehr als fünf Punkte niedriger ist (auf einer Skala von 0 bis 10) als in den zehn glücklichsten Ländern.
Die Top-Ten-Länder
Finnland (bereits zum sechsten Mal auf Platz 1)
Dänemark
Island
Israel
Niederlande
Schweden
Norwegen
Schweiz
Luxemburg
Neuseeland
Deutschland liegt auf Rang 16 und ist damit zwei Plätze zurückgefallen.
Glücksniveau in der Pandemie so hoch wie in den Jahren vorher
"Das durchschnittliche Glücksempfinden und unsere Länderrankings, sowohl für Emotionen als auch für Lebensbewertungen, sind in den drei COVID-19-Jahren bemerkenswert stabil geblieben", so einer der Autoren John Helliwell. "[...] Selbst in diesen schwierigen Jahren waren die positiven Emotionen doppelt so häufig wie die negativen und die Gefühle der positiven sozialen Unterstützung doppelt so stark wie die der Einsamkeit."
Geringes Glücksgefälle sorgt für glücklichere Menschen
Der Bericht befasst sich auch damit, wie das Glück unter den Menschen verteilt ist. Er untersucht das Glücksgefälle zwischen der oberen und der unteren Hälfte der Bevölkerung. Diese Kluft ist in Ländern, in denen fast alle Menschen sehr unglücklich sind, gering, während in den Spitzenländern fast niemand unglücklich ist. Im Allgemeinen leben die Menschen glücklicher in Ländern, in denen das Glücksgefälle geringer ist. Das Glücksgefälle ist weltweit ziemlich stabil geblieben, obwohl es in vielen afrikanischen Ländern größer geworden ist.
Alltägliche Freundlichkeiten höher als vor der Pandemie
"Der diesjährige Bericht enthält viele interessante Erkenntnisse", sagte Lara Aknin, "aber eine, die ich besonders interessant und ermutigend finde, hat mit der Prosozialität zu tun. Zum zweiten Mal in diesem Jahr stellen wir fest, dass verschiedene Formen der alltäglichen Freundlichkeit, wie z.B. Fremden zu helfen, für wohltätige Zwecke zu spenden und sich ehrenamtlich zu engagieren, über dem Niveau vor der Pandemie liegen. Es hat sich gezeigt, dass freundliche Handlungen sowohl zu größerem Glück führen als auch von diesem herrühren."
Glück in der Ukraine weniger gesunken als im Jahr der Krim-Annektion
Der diesjährige Bericht wirft auch einen genaueren Blick auf die verfügbaren Erhebungsdaten aus der Ukraine. "Die verheerenden Auswirkungen des Krieges sind für alle offensichtlich, und so stellen wir auch fest, dass das Wohlbefinden in der Ukraine einen echten Schlag erlitten hat", bemerkte Jan-Emmanuel De Neve. "Überraschend ist jedoch, dass das Wohlbefinden in der Ukraine weniger stark gesunken ist als 2014, als Russland die Krim annektiert hat. Dies ist zum Teil dem außergewöhnlichen Anstieg des Gemeinschaftsgefühls in der Ukraine zu verdanken, der sich in den Daten über die Hilfe für Fremde und Spenden widerspiegelt - die russische Invasion hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet", fügte De Neve hinzu.
Sechs Schlüsselfaktoren zum Glück
Die Forschung des World Happiness Report nutzt sechs Schlüsselfaktoren, um die Unterschiede im selbstberichteten Glücksniveau in der Welt zu erklären: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Großzügigkeit und Abwesenheit von Korruption. Der Bericht basiert im Wesentlichen aus Befragungen der Menschen in den jeweiligen Länder. Es fließen auch verstärkt Daten aus sozialen Netzwerken in das Forschungsdesign ein, das für die Forschenden zu einer Fundgrube für Informationen über das Verhalten von Menschen geworden ist.
Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 20. März 2023