Sechs Warnsignale für facebook-Sucht

ForscherInnen entwickeln Skala für Social-Media-Abhängigkeit

Bist du neugierig und aufgeschlossen für Neues und liebst darum Social Media-Seiten oder bist du einfach nur facebook-süchtig? Diese Frage beantwortet die neue 6-Punkte-Skala, die norwegische ForscherInnen der Universität Bergen entwickelt haben.

Vor dem Hintergrund der mittlerweile flächendeckenden Verbreitung von facebook und einer entsprechend hohen Zahl von Menschen, die beunruhigende Symptome zeigen, wollte die Psychologin Cecilie Schou Andreassen eine Methode finden, um typisches Suchtverhalten ausfindig zu machen. Sie identifizierte dabei 6 Merkmale, die je nach Ausprägung von sehr selten, über manchmal, oft und sehr oft, anzeigen, ob jemand facebook-süchtig ist. Die Symptome ähneln dabei denen einer Alkohol- oder Drogensucht.

6 Warnsignale

  • Du denkst ständig über facebook nach und planst Aktivitäten auf der Plattform
  • Der Drang und das Gefühl, facebook nutzen zu müssen, wird immer größer
  • Du nutzt facebook, um dich von persönlichen Problemen abzulenken
  • Du nimmst dir vor, facebook weniger zu nutzen, schaffst es aber nicht
  • Du wirst unruhig und nervös, wenn du keine Möglichkeit hast, facebook zu nutzen
  • Du nutzt facebook so intensiv, dass es negative Auswirkungen auf deine Leistungen in Schule und Beruf hat

423 Studenten - davon 227 Frauen und 196 Männer nahmen an dem Suchttest teil. Viele Erkentnisse waren wenig überraschend: junge Menschen sind stärker von einer facebook-Sucht bedroht, ebenso Frauen, die auf die soziale Natur von facebook stärker anspringen, wie Andreassen glaubt. Auch ängstliche und sozial unsichere Menschen sind der Forscherin zufolge eher anfällig für eine facebook-Sucht, vermutlich weil es ihnen leichter fällt über soziale Netzwerke zu kommunizieren als auf natürlichem Wege. Auch Menschen, die zu Narzissmus und dem Drang nach Selbstdarstellung neigen, fallen der Sucht leichter anheim. Facebook-Süchtige gehen im übrigen häufig später zu Bett und stehen dafür später auf.

Gut organisierte und ehrgeizigere Menschen hingegen sind weniger suchtgefährdet. Sie nutzen facebook & Co eher als Bestandteil ihres Arbeiten und Netzwerkens. Anders als in anderen Studien, waren in Andreassens Studie spaßorientierte Menschen mit Lust auf Neues wenig suchtgefährdet. Sie erklärt das eher überraschende Ergebnis damit, dass das Bedürfnis nach Neuem auf dem nun nicht mehr neuen facebook nicht mehr befriedigt werde. Trendsetter und Abenteuerlustige ziehen halt gerne weiter ...

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 14. Mai 2012