Die total digitale Siegerehrung

Es ist so weit, die glücklichen Gewinnerinnen des Kreativ- und Schreibwettbewerbs "Total digital!?" stehen fest!

Wow, 140 Einsendungen habt ihr uns geschickt: Texte, Bilder, Filme und Comics. Die Jury war begeistert von euren kreativen Einfällen und hatte viel Spaß beim Lesen, Gucken und Staunen! Aber sie war auch überrascht (und sogar ein wenig schockiert), wie viel Unbehagen die digitale Welt vielen von euch offensichtlich bereitet.

In unserer digitalisierten Welt herrschen Zwänge, wohin das Auge blickt: der Zwang, ein Smartphone (das beste, das neuste, das coolste) zu besitzen. Der Zwang, ein tolles Profil zu haben, zu gefallen, gut auszusehen. Der Zwang, "Likes" zu bekommen. Viele Likes! Der Zwang, immer online und immer erreichbar zu sein, jedem zu antworten, tausend digitale Freunde zu haben.
Gerade für Mädchen und junge Frauen scheinen soziale Netzwerke zum zweischneidigen Schwert zu werden. So nutzen sie die kommunikativen Möglichkeiten einerseits geradezu exzessiv, zum anderen fühlen sie sich durch die dort präsentierten geschönten Profile und Bewertungsmöglichkeiten extrem unter Druck gesetzt.

Wer nicht mitmacht, wird zum Außenseiter und kann sich gleich verabschieden, wer mitmacht, bleibt trotzdem allein. So lautet das pessimistische Urteil, das in vielen Beiträgen zum Vorschein kam.

Auch sind wir in euren Augen oft nur noch Sklaven der Technik. Wir werden von ihr manipuliert, durchleuchtet und gelenkt. Wir leben, ihr zu dienen, nicht umgekehrt.
Freundschaften, familiäre Zusammenhänge und Haustiere fallen ihr zum Opfer.
Sie stiehlt uns unsere Zeit, wir vernachlässigen ihr zuliebe das echte und wahre Leben, unsere Pflichten, unsere Fähigkeiten und unser Glück. Früher oder später werden wir darum auch vollkommen von ihr entmachtet. 

Dass man mit digitalen Medien auch verrückte Experimente machen, Sprachen lernen, Handicaps überwinden oder andere Identitäten ausprobieren kann, haben vergleichsweise wenige, dafür aber umso begeisterter, von euch thematisiert.

Der Wunsch, auszusteigen, zurückzugehen in eine sehnsuchtsvolle „gute alte Zeit“, in der noch Briefe geschrieben und Freunde umarmt werden, wurde hingegen überdeutlich. Dabei wurde aber gleichzeitig anerkannt, wie unverzichtbar die Möglichkeiten der digitalen Technik für uns geworden sind und wie unvorstellbar ein Leben ohne sie geworden ist.

Nachdenklich stimmende Beiträge, aber toll geschrieben und kreativ in Szene gesetzt. Die Entscheidung war darum für die Jury sehr schwer und wie so oft gab es ein regelrechtes Kopf-an-Kopf-Rennen - viele Beiträge lagen dicht an dicht. Aber eine Entscheidung musste her und nun ist sie gefallen!
Für alle, die hier nicht genannt werden, gibt es am Ende noch tröstende Worte ;-).

Jetzt aber zur Siegerehrung!

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: Oktober 2014