Lost You - Ich werde dich finden

Autorin: Haylen Beck
Übersetzt von Wolfram Ströle

Libby und ihr kleiner Sohn Ethan machen eine Reise in ein Luxusressort. Die alleinerziehende und etwas überbehütende Libby hat offenbar eine anstrengende Zeit hinter sich. Nachdem sie einen Verlag gefunden hat, der ihren ersten Roman veröffentlicht, gönnt sie sich nun eine wohlverdiente Auszeit. Allerdings fühlt sie sich etwas fremd in all dem Luxus, der sich ihr in dem Feriendomizil bietet. Zum Glück lernt sie gleich ein nettes schwules Pärchen kennen, mit dem sie sich gut versteht und Spaß hat. Doch dann verschwindet ihr Sohn Ethan im Fahrstuhl und taucht nicht mehr auf. Sie sucht überall, die Security gibt alles, aber Ethan ist nicht aufzufinden. Auf den Videoaufzeichnungen sieht man, dass Ethan entführt wurde. Irgendwie hat Libby die ganze Zeit mit so was gerechnet. Denn es gibt da etwas in Libbys Vergangenheit, das an dieser Stelle nicht verraten werden kann und das der/die Leser_in nach dem ersten Drittel des Buches im Rückblick erfährt.
Leider darf man inhaltlich tatsächlich nicht viel mehr preisgeben, ohne zu viel vorwegzunehmen, was das Lesevergnügen ziemlich schmälern würde. Denn natürlich fiebert man mit Libby mit und möchte unbedingt wissen, was da los ist. Und nicht alles hätte man so vermutet. Apropos Lesevergnügen: Das Buch vergnügt vor allem mit Spannung und dahinfliegenden Lesestunden, ausgelesen ist es locker an einem Tag! Das Thema ist aber nicht wirklich vergnüglich, sondern eigentlich ziemlich finster.

Es geht um einen Haufen menschlicher Abgründe, kaputte Beziehungen und Familien, miese Machenschaften, aber auch sehr, sehr viel um Mutterliebe und wie es sich anfühlt, wenn einem das eigene Kind entrissen wird. Wer diese Themen mag, findet in dem Buch einen unterhaltsamen psychologischen Thriller, der fesselt und eine grundsätzliche und unerwartete Wendung enthält. Ganz sicher nicht jedermanns Geschmack, denn das Thema ist schon speziell und die Charaktere haben zum Teil so sehr einen an der Waffel, dass es einen gruselt. Aber mir hat es gut gefallen!

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    Autorin / Autor: luthien - Stand: 26. August 2020