Gläserne SchülerInnen

Hausaufgaben im Google Classroom

Was ursprünglich einmal nur die Lieblingssuchmaschine war, mausert sich immer mehr zum unheimlichen Internet-Giganten mit Datenkraken-Armen. Jetzt will Google mit einer neuen Anwendung namens Classroom auch die Schulklassen der Welt erobern und bietet LehrerInnen ein (weiteres) digitales Werkzeug an, mit dem sie über das Internet Hausaufgaben verteilen und organisieren können. Schon im Mai 2014 hatte der Konzern das Tool vorgestellt und ließ es in der Preview-Phase nach eigenen Angaben von 100.000 LehrerInnen aus 45 Ländern ausprobieren.

Jetzt soll Google Classroom richtig losstarten und allen NutzerInnen von "Google Apps for Education" zur Verfügung stehen. Jede/r SchülerIn darf sich dann auf einen eigenen Ordner freuen, der in der Google-eigenen Cloud Google Drive gespeichert ist. Dort können SchülerInnen, aber auch LehrerInnen, jederzeit einsehen, welche Arbeitsaufträge bereits erledigt sind und welche nicht. Zusätzlich hat der/die LehrerIn auch die Möglichkeit, den SchülerInnen beim Erledigen der Aufgaben über die Schulter zu schauen. Also: keine Ausrede mehr für nicht gemachte Hausaufgaben ;-).

Passend dazu plant der Konzern laut Berichten aus den USA nun auch Konten für Unter-13-Jährige, denen bisher die Anmeldung nicht erlaubt war. Vorausschauend auf die Kritik von DatenschützerInnen hat Google gleich versichert, dass Classroom werbefrei sei und keine Daten von LehrerInnen und SchülerInnen zu Werbezwecken verwenden wolle.

Bereits jetzt gibt es zahlreiche Kommentare in diversen Magazinen und Foren, die dieses Werbefrei-Versprechen für wertlos halten, da es kaum kontrolliert werden könne. Auch die Frage, wer dann die Rechte an den von den SchülerInnen angefertigten Hausaufgaben besitze, wird nicht zu Unrecht gestellt. Und selbst wenn Google sich an die Nichtweitergabe der Daten hält - das Unternehmen selbst hat sie und kann sich zu eigenen Zwecken jederzeit daraus bedienen. Und nicht zuletzt ist es auch eine Frage der digitalen Ausstattung der SchülerInnen, die sich nicht alle Eltern leisten können.

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Autorin / Autor: Redaktion; - Stand: 21. August 2014