Aschenputtels letzter Tanz

Autorin: Kathleen Weise

Buchcover Aschenputtels letzter Tanz

„Angst bringt dich nirgendwo hin“, flüsterte sie. „Sie lässt dich nur erstarren.“ (S. 71f)

Harper verbringt die Sommerferien wie jedes Jahr bei ihrer Oma, die direkt am gefürchteten Moor lebt. Dort angekommen erfährt sie, dass ihre Cousine Elsa vor Kurzem in eben diesem Moor überfallen und ihr ein Zeh amputiert wurde, was das Ende von Elsas Ballettkariere bedeutet. Die Polizei ist ratlos, denn der einzige Hinweis ist ein geheimnisvolles Aschenputtel-Zitat. So macht sich Harper selbst auf die Suche nach dem Täter und ahnt nicht, dass dieser schon sein nächstes Opfer im Visier hat...

Von Beginn an nimmt einen die märchenhafte, dunkle Atmosphäre des Moores gefangen. Es wird sehr unterschiedlich beschrieben. Einerseits ist es dunkel und gefährlich, denn ein falscher Schritt kann den Tod bedeuten. Auf der anderen Seite übt es eine ungeheure Anziehungskraft auf Harper aus, denn wenn man die Wege kennt und aufmerksam ist, kann man eine ganz andere Welt entdecken. Man meint mit Harper durch das Moor zu gehen, so gelungen sind die Beschreibungen. Außerdem bietet es einen schaurigen Schauplatz für die Verbrechen. Diese sind zwar besonders für die Betroffenen brutal, werden aber nicht blutig oder grausig beschrieben, sodass der Roman auch für jüngere LeserInnen geeignet ist. Im Mittelpunkt steht eher die Suche nach dem Täter, den Gründen und den Zusammenhängen. Davon sind einige durchschaubar, was aber nichts an der Spannung der Geschichte ändert, da sich alle Aspekte erst nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzen.

Die Idee, die in der Geschichte steckt, ist interessant und neu. Da Elsa eine begabte Balletttänzerin ist, erhält man einen Einblick in das Leben von solch hochbegabten Menschen. Außerdem sind die Charaktere im Roman sehr unterschiedlich und authentisch. Sie haben gute und schlechte Seiten, die auch zum Vorschein kommen. Dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils lässt sich die Geschichte sehr gut lesen. Die Beschreibungen sind wunderbar anschaulich. So kann man sich das Moor und auch dessen alles durchdringenden Geruch sehr gut vorstellen. Über der ganzen Geschichte liegt diese dunkle und bedrohliche Atmosphäre, die vom Moor ausgeht und dem Roman eine ganz eigene, geheimnisvolle Note gibt, die mich während des Lesens fesselte.

*Erschienen bei: Planet Girl Verlag*

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Autorin / Autor: leseratte89 - Stand: 09. Mai 2012