Launische Sommer-,  depressive Winterkinder?

Wie Geburts-Jahreszeiten das Temperament beeinflussen

Bild: LizzyNet

Haben Sommerkinder ein sonniges Gemüt? Neigen Winterkinder zu Depressionen? Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass der Monat unserer Geburt durchaus Einfluss auf unser Wesen als erwachsener Mensch hat. Man weiß bereits aus verschiedenen Studien, dass die Jahreszeit, in der man geboren wird, einen erheblichen Einfluss auf die Produktion von sogenannten Neurotransmittern wie Serotonin oder Dopamin hat. Der Pegel dieser Hormone hat auch einen Einfluss auf die Stimmung. Demzufolge vermutete ein ungarisches Forscher-Team um Xenia Gonda, dass auch im Erwachsenenalter ein Zusammenhang zwischen der Jahreszeit, in der ein Mensch geboren wurde und seinem Temperament nachweisbar sein müsste. Sie verglichen also die Geburtsdaten von 400 Testpersonen mit ihrem Temperament. Dabei zeigten sich signifikante Zusammenhänge:

*Herbstkinder weniger depressiv?*
Im Frühjahr oder Sommer Geborene neigen eher als andere dazu, exzessiv "gut drauf" zu sein.
Im Sommer Geborene haben häufiger größere Stimmungsschwankungen (himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt) im Vergleich zu Wintergeborenen.
Winterkinder haben im Vergleich zu in allen anderen Jahreszeiten Geborenen hingegen weitaus seltener einen reizbaren Charakter.
Herbstkinder neigen weniger als Winterkinder zu depressiven Verstimmungen.

Wenn ihr findet, dass eure Geburtsjahreszeit euch einem eher ungewünschten Temperament zuordnet, dann könnt ihr das geflissentlich ignorieren. Für die Forschung mag es spannend sein, dass neben zahlreichen anderen Faktoren möglicherweise auch die Jahreszeit, in der man geboren wird, einen Einfluss darauf hat, wie der eigene Charakter sich formt. Und wie stabil er bleibt, wenn das Leben mal nicht so glatt läuft.
Aber das hier untersuchte "Temperament" stellt keine psychische Vorbelastung oder Erkrankung dar, sondern lediglich eine Richtung, in die der Mensch in Sachen Gefühl und Verhalten möglicherweise stärker tendiert als andere - je nachdem welche Millionen andere Faktoren noch hinzukommen. Es mag also durchaus ganz gleichmütig stabile Sommerkinder geben ebenso wie wie reizbare Winter-Wutnickel. Die Jahreszeit ist nur ein winziges Mosaik von unendlich vielen, aus denen sich eine Persönlichkeit zu einem wunderbaren Ganzen zusammensetzt.

Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich auf einem wissenschaftlichen Kongress in Berlin vorgestellt.

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Autorin / Autor: Redaktion / - Stand: 21. Oktober 2014